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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Optische Kohärenztomographie-Angiographie zur Diagnostik bei retinalem Venenverschluss geeignet

MEDICAL RETINA London – mechentel news – Am Moorfields Eye Hospital NHS Foundation Trust in London, UK, untersuchten João Nobre Cardoso et al. den klinischen Nutzen der optischen Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) bei Patienten mit retinalem Venenverschluss (RVO) und setzten die OCTA-Bilder systematisch in Beziehung zu Veränderungen, die in der Farbfundusfotographie und in der Fluoreszenzangiographie (FA) zu sehen waren. In die Zuverlässigkeitsanalyse wurden insgesamt 81 Augen von 76 Patienten mit einem akuten oder chronischen RVO (Ast, zentral oder hemizentral) in der Vorgeschichte aufgenommen. Es wurde eine OCTA (AngioVue™, Optovue, Inc. Fremont, CA, USA) und eine Farbfundusfotographie durchgeführt. Bei 29 Augen wurden die Daten zudem mit der Fluoreszenzangiographie verglichen. Es wurden vergleichende und multimodale Analysen der drei bildgebenden Verfahren durchgeführt. Es wurde eine gute Übereinstimmung gefunden zwischen FA und OCTA-Scans zentriert auf die Makula hinsichtlich kapillärer Perfusionsstörung (Intra-Klassen-Korrelationskoeffizient [ICC] 0,825 für den 3 × 3 mm Scan und 0,891 für den 8 × 8 mm Scan). Die Übereinstimmung hinsichtlich Arealen mit Kapillarveränderungen (Dilatation, Ausdünnung und Telangiektasie) war ebenfalls erheblich (ICC 0,712 für den 3 × 3 mm Scan und 0,787 für den 8 × 8 mm Scan). Für das Grading der fovealen avaskulären Zone war die Übereinstimmung für dem 3 x 3 mm Scan gut (kappa = 1.000 für Radius und kappa = 0,799 für Umriss), jedoch schwach beim 8 x 8 mm Scan (kappa = 0,156 für Radius und kappa = 0,600 für Umriss). Die Qualität der erzeugten Bilder war ein wichtiger Faktor bei der OCTA, da 15,1 % der Scans nicht auszuwerten waren, insbesondere bei Patienten, die nicht in der Lage waren, die Fixierung aufrecht zu halten. Wie die Autoren in der März-Ausgabe 2016 des American Journal of Ophthalmology schreiben, ist OCTA eine schnelle, zuverlässige und nichtinvasive Methode, um bei Patienten mit RVO den Bereich der kapillären Nicht-Perfusion und die Morphologie der fovealen avaskulären Zone zu bewerten. Allerdings ist eine gute Fixierung Voraussetzung für die Gewinnung qualitativ hochwertiger Bilder.

Autoren: Nobre Cardoso J, Keane PA, Sim DA, Bradley P, Agrawal R, Addison PK, Egan C, Tufail A. Korrespondenz: João Nobre Cardoso, Moorfields Eye Hospital NHS Foundation Trust, London, United Kingdom. E-Mail: joaoncardoso@sapo.pt. Studie: Systematic Evaluation of Optical Coherence Tomography Angiography in Retinal Vein Occlusion. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Mar;163:93-107.e6. doi: 10.1016/j.ajo.2015.11.025. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2815%2900728-X/abstract.