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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Intrakorneale Hämorrhagie bei Hunden nicht selten mit anderen okulären oder systemischen Erkrankungen assoziiert

Ithaca – mechentel news – Nathaniel P. Violette und Eric C. Ledbetter vom College of Veterinary Medicine der Cornell University in Ithaca im Bundesstaat New York, USA, beschreiben die klinischen Eigenschaften von Hunden, bei denen eine stromale intrakorneale Hämorrhagie (ICH) diagnostiziert wurde. Die medizinischen Aufzeichnungen zu Hunden, die durch den ophthalmologischen Dienst der Cornell Universität untersucht worden waren, wurden gesichtet, um die Tiere zu identifizieren, bei denen zwischen 2005 und 2014 die klinische Diagnose einer ICH gestellt wurde. Insgesamt umfasste die Studie eine retrospektive Fallserie von 39 Hunden (44 Augen) mit ICH. Die individuellen Charakteristika sowie die klinischen Details, einschliesslich gleichzeitiger beidseitiger Erkrankung, gleichzeitiger systemischer Erkrankungen, durchgeführter diagnostischer Untersuchungen, Endergebnis der Hämorrhagie, berichtetem Beschwerdebild und Therapie wurden registriert. Der Durchschnitt (± Standardabweichung) des Alters der Hunde lag bei 11,5 Jahren (± 2,8 Jahre). Die Rasse Bichon Frisé und ältere Hunde waren statistisch im Verhältnis zur gesamten, dem ophthalmologischen Dienst im gleichen Zeitraum vorgestellten Referenzpopulation an Hunden überrepräsentiert. Eine gleichzeitige okuläre Erkrankung fand sich in 40 Augen (91 %) und umfasste Keratokonjunktivitis sicca, Katarakte und korneale Ulzera. Zweiunddreissig Hunde (59 %) litten an einer gleichzeitigen systemischen Erkrankung, am häufigsten an Diabetes mellitus, Cushing-Syndrom, Hypothyreose und systemischer Hypertonie. Weniger häufig wurden lebensbedrohliche systemische Bedingungen bei Hunden mit ICH festgestellt, einschliesslich immunbedingte hämolytische Anämie, immunbedingte Thrombozytopenie, metastasierende Neoplasie und Sepsis. Intrakorneale Hämorrhagien wurden in allen kornealen Bereichen gefunden und in jedem betroffenen Auge lag eine korneale Vaskularisation vor. Die beiden Autoren fassen in ihrer elektronischen Vorabpublikation im Januar 2016 beim Fachjournal Veterinary Ophthalmology zusammen, dass die intrakorneale Hämorrhagie ein seltener Zustand bei Hunden ist, der im Zusammenhang mit kornealer Vaskularisation auftritt. Das Risiko für ICH könnte durch bestimmte okuläre und systemische Erkrankungen erhöht sein. Obgleich selten, könnte ICH auch ein Ausdruck schwerwiegender immunvermittelter, infektiöser und neoplastischer Allgemeinerkrankungen bei Hunden sein.(bs)

Autoren: Violette NP, Ledbetter EC. Korrespondenz: E.C. Ledbetter, Department of Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, Cornell University, Ithaca, NY, USA. E-Mail: ecl32@cornell.edu. Studie: Intracorneal stromal hemorrhage in dogs and its associations with ocular and systemic disease: 39 cases. Quelle: Vet Ophthalmol. 2016 Jan 8. doi: 10.1111/vop.12340. [Epub ahead of print] Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/vop.12340/abstract.