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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Wirksamkeit von Aflibercept bei makulärer Teleangiektasie Typ 1 entspricht angiogenem Profil dieser Augen

MEDICAL RETINA Lausanne – mechentel news – An der Augenklinik der Universität Lausanne, dem Jules-Gonin Eye Hospital in der Schweiz, untersuchten Laura Kowalczuk et al. die Wirksamkeit von Aflibercept bei Patienten mit makulärer Teleangiektasie Typ 1 (MacTel 1) und bestimmten deren okuläres angiogenes Profil. Eingeschlossen wurden acht Probanden mit MacTel 1, die nicht auf Bevacizumab, Ranibizumab oder Lasertherapie angesprochen hatten und zu Aflibercept wechselten. Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden die bestkorrigierte Sehschärfe, die zentrale Makuladicke und die in den B-Scans der optischen Kohärenztomographie (OCT) quantifizierten zystischen Bereiche erhoben. Die perifovealen Kapillardichten wurden durch OCT-Angiographie ermittelt. Kammerwasser-Proben wurden von sechs der Patienten gewonnen sowie von acht Kontrollprobanden, die sich einer Kataraktextraktion unterzogen. Mittels eines Multiarray-Immunoassays wurden die Wachstumsfaktoren bestimmt. Während der 12 Monate erhielten die Patienten 6,6 ± 1,4 (Spanne 5 – 8) intravitreale Aflibercept-Injektionen. Zwölf Monate nach der Umstellung auf Aflibercept war die bestkorrigierte Sehschärfe im Vergleich zu den Werten vor Aflibercept-Gabe bei 5 von 8 Patienten um ≥ 5 Buchstaben angestiegen. Die durchschnittliche bestkorrigierte Sehschärfe verbesserte sich von 79,6 (~ 20/50) auf 88,0 (~ 20/35) Early-Treatment-Diabetic-Retinopathy-Study-Buchstaben (p = 0,042) und die zentrale Makuladicke sank von 434 ± 98 μm auf 293 ± 59 μm (p = 0,014). Im Vergleich zu den Kontrollpersonen wies das Profil der angiogenen Faktoren bei Augen mit MacTel 1 keinen Unterschied bei den Spiegeln des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors A auf, zeigte aber signifikant höhere Werte beim plazentaren Wachstumsfaktor (p = 0,029), beim löslichen vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptor 1 (soluble vascular endothelial growth factor receptor-1 (sFlt-1); p = 0,013), beim vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor D (p = 0,050) und beim Tyrosinkinase-Rezeptor Tie2 (p = 0,019). Die Werte des plazentaren Wachstumsfaktors korrelierten umgekehrt proportional sowohl mit der oberflächlichen als auch mit der tiefen kapillaren Plexusdichte in der OCT-Angiographie (p = 0,03). Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Dezember 2016 bei der Fachzeitschrift Retina zu dem Schluss, dass das klinische Ergebnis nach Aflibercept in Verbindung mit dem angiogenen Profil von Augen mit MacTel 1 auf die Bedeutung des plazentaren Wachstumsfaktors/Flt-1-Weges bei der makulären Teleangiektasie Typ 1 schliessen lässt. (bs)
Autoren: Kowalczuk L, Matet A, Dirani A, Daruich A, Ambresin A, Mantel I, Spaide RF, Turck N, Behar-Cohen F. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University of Lausanne, Jules-Gonin Eye Hospital, Fondation Asile des Aveugles, Lausanne, Switzerland. Studie: EFFICACY OF INTRAVITREAL AFLIBERCEPT IN MACULAR TELANGIECTASIA TYPE 1 IS LINKED TO THE OCULAR ANGIOGENIC PROFILE. Quelle: Retina. 2016 Dec 20. doi: 10.1097/IAE.0000000000001424. [Epub ahead of print] Web: http://journals.lww.com/retinajournal/Abstract/publishahead/EFFICACY_OF_INTRAVITREAL_AFLIBERCEPT_IN_MACULAR.97179.aspx