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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Neues in vivo Maus-Modell zur Untersuchung von Auswirkungen des kornealen Cross-Linkings

 

 

 

CORNEA Genf – mechentel news – Am Laboratory of Ocular Cell Biology der Universität Genf und dem Center for Applied Biotechnology and Molecular Medicine (CABMM) der Universität Zürich in der Schweiz untersuchten Sabine Kling et al. in einem neu etablierten in vivo Mausmodell die morphologischen, biochemischen und physiologischen Charakteristika des kornealen Cross-Linkings mit Riboflavin und UV-A-Licht (CXL). C57BL/6 Wildtyp-Mäuse (n = 67) wurden nach verschiedenen CXL-Protokollen behandelt, wobei die folgenden Parameter modifiziert wurden: Gesamtenergie (Fluenz), Dauer der UV-A-Bestrahlung, kontinuierliche versus gepulste Bestrahlung und CXL unter hypoxischen Bedingungen (Kontaktlinse). Die Hornhäute wurden biomikroskopisch, histologisch und mittels Optischer Kohärenztomographie beurteilt. Konformative Kollagen-Veränderungen wurden anhand der Veränderungen in der Geschwindigkeit des enzymatischen Abbaus bewertet. Eine Fluenz von 5,4 J/cm² induzierte die Narbenbildung, während Fluenzen von < 0,18 J/cm² die Neovaskularisation induzierten. Fluenzen zwischen 1,62 und 2,7 J/cm² reduzierten die Epitheldicke, aber erhielten die Transparenz der Kornea einen Monat später. Die gepulste UV-Bestrahlung hemmte die Neovaskularisation, begünstigte jedoch die Narbenbildung. Veränderungen der Geschwindigkeit des enzymatischen Abbaus deuteten darauf hin, dass CXL bei Mäusen im Vergleich zum Menschen weniger UV-A-Energie erfordert, als die Differenz der Hornhautdicke zwischen den beiden Arten dieses erwarten lassen würde. Die Autoren legen in der Januar-Ausgabe 2017 des Journals Translational Vision Science & Technology dar, dass sie die in-vivo-Reaktion auf sehr starkes und sehr schwaches CXL zeigen konnten und die geeignetste Spanne von UV-Fluenzen bei Mäuse-Kornea ermittelt haben. Das vorgestellte Maus-CXL-Modell könne hilfreich sein für zukünftige Forschungen, die sich zellulären und molekularen Wegen in Verbindung mit der CXL-Behandlung widmen. Hinsichtlich der translationalen Bedeutung der Arbeit halten die Autoren fest, dass unerwünschte Gewebereaktionen nach der CXL-Behandlung beobachtet wurden, wenn die verabreichte UV-Energie ausserhalb des Therapiefensters lag, was Bedenken in Bezug auf neue CXL-Therapieprotokolle auslöse, die nicht vorab in einem experimentellen Setting validiert worden seien. (bs)

Autoren: Kling S, Hammer A, Conti A, Hafezi F. Korrespondenz: Sabine Kling, CABMM, University of Zurich, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zurich, Switzerland. E-Mail: kling.sabine@gmail.com Studie: Corneal Cross-Linking with Riboflavin and UV-A in the Mouse Cornea in Vivo: Morphological, Biochemical, and Physiological Analysis. Quelle: Transl Vis Sci Technol. 2017 Jan 30;6(1):7. doi: 10.1167/tvst.6.1.7. eCollection 2017 Jan. Web: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5283086