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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ausgeprägterer Effekt einer IOP-Erhöhung auf Bruchsche Membran um Sehnervenkopf bei Glaukompatienten

 

 

 

GLAUCOMA Singapur – mechentel news – In Zusammenarbeit mit Kollegen auch aus London und Sydney untersuchten Sourabh Sharma et al. am Singapore National Eye Center die minimale Weite und die Fläche der Öffnung der Bruchschen Membran (Bruch’s membrane opening-minimum rim width [BMO-MRW] and area) bei normalen Augen, Augen mit erhöhtem Augeninnendruck und Glaukom-Augen, die sich nach einer akuten Erhöhung des Intraokulardrucks (IOP) ergab. Die Sehnervenköpfe (ONHs) von 104 Probanden (31 Normalen, 20 Augenhypertonie (OHT) und 53 mit primärem Glaukom) wurden mittels Spectral-Domänen Optischer Kohärenztomographie (OCT, Spectralis, Heidelberg Engineering, Deutschland) abgebildet. Der IOP wurde zweimal gesteigert, indem Druck (erst 0,64 n, dann 0,9 n) auf die anteriore Sklera mit einem Ophthalmo-Dynamometer ausgeübt wurde. Nach jeder Steigerung des IOP wurde der IOP konstant gehalten, kontrolliert durch einen Tonopen (AVIA Applanationstonometer, Reichert, Depew, New York, USA) und der Sehnervenkopf wurde erneut mittels OCT gescannt. In jedem OCT-Volumen wurden die BMO-MRW und die Fläche berechnet und das für jede Steigerung des Intraokulardrucks. Die minimale Randweite zum Ausgangszeitpunkt war bei Probanden mit Glaukom (174,3 ± 54,3 μm) im Vergleich zu normalen (287,4 ± 42,2 μm, p < 0,001) und Probanden mit erhöhtem Intraokulardruck (255,4 ± 45,3 μm, p < 0,001) signifikant kleiner. Die minimale Randweite von Glaukom-Probanden war bei der ersten und zweiten Erhöhung des Intraokulardrucks signifikant dünner als zum Ausgangszeitpunkt (beide p < 0,01), bei normalen Probanden und solchen mit erhöhtem Augeninnendruck wurde keine signifikante Veränderung festgestellt. Bezüglich der Öffnung der Bruchschen Membran zeigten sich bei allen Untersuchungen keine signifikanten Veränderungen der Fläche gegenüber den Ausgangswerten nach den akuten Steigerungen des IOP (alle p > 0,05). Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im Mai 2017 beim British Journal of Ophthalmology zusammen: Eine akute Erhöhung des IOP führt bei Personen mit Glaukom nur zu einer Kompression der Nervenfaserschichten des neuroretinalen Randes ohne eine Veränderung der Grösse des Sehnervenkopfes. Dieses lasse vermuten, dass die Neural- und Bindegewebe auf der Ebene des Sehnervenkopfes bei Glaukom-Patienten anfälliger für akute IOP-Episoden sind als bei Personen mit erhöhtem Augeninnendruck oder normalen Kontrollpersonen. (bs)

Autoren: Sharma S, Tun TA, Baskaran M, Atalay E, Thakku SG, Liang Z, Milea D, Strouthidis NG, Aung T, Girard MJ. Korrespondenz: Dr Michael JA Girard, Ophthalmic Engineering & Innovation Laboratory (OEIL), Department of Biomedical Engineering, National University of Singapore, 4 Engineering Drive 3, E4-04-08, 117583, Singapore. E-Mail: mgirard@nus.edu.sg Studie: Effect of acute intraocular pressure elevation on the minimum rim width in normal, ocular hypertensive and glaucoma eyes. Quelle: Br J Ophthalmol. 2017 May 10. pii: bjophthalmol-2017-310232. doi: 10.1136/bjophthalmol-2017-310232. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2017/05/10/bjophthalmol-2017-310232.long