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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Beim trockenen Auge korreliert die Stärke der Schmerzen kaum mit dem klinischen Bild

 

 

 

 

 

 

 

 

SICCA Boston – mechentel news – In einer Querschnittsstudie untersuchten Vannarut Satitpitakul et al. an der Ophthalmologischen Abteilung des Massachusetts Eye and Ear Infirmary der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, USA, Möglichkeiten das Ausmass der Augenschmerzen bei Patienten mit trockenem Auge (dry eye disease, DED) zu quantifizieren und überprüften Faktoren, die mit der Stärke der Schmerzen verbunden waren. 84 Patienten mit DED wurden gebeten, den Schweregrad ihrer Augenschmerzen auf einer 10-Punkte-Skala einzustufen, wobei 10 für die stärksten Schmerzen stand. Bei allen Patienten wurde zudem eine umfassende ophthalmologische Beurteilung einschliesslich einer detaillierten Anamnese, der Erhebung des Ocular Surface Disease Index (OSDI) sowie einer Untersuchung der Augenoberfläche durchgeführt. Mittels Regressionsanalyse wurden die Parameter bestimmt, die eine Korrelation zur Stärke der Augenschmerzen aufwiesen. Die durchschnittliche Punktzahl im OSDI betrug 45,6 ± 23,1. Mindestens ein gewisses Mass an Augenschmerzen (Score > 1) wurde von 88,1 % der Patienten berichtet. Dabei wurden in 46,4 % leichte Schmerzen (Score 2 bis 4), in 34,5 % moderate Schmerzen (Score 5 bis 7) und in 7,1 % schwere Schmerzen (Score 8 bis 10) angegeben. die Stärke der Schmerzen korrelierte signifikant mit den OSDI-Scores (rs = 0,49; p < 0,001). In der Regressionsanalyse zeigte sich, dass die Stärke der Augenschmerzen eine signifikante Korrelation zur Anwendung antidepressiver Medikamente (p = 0,045) aufwies, nicht aber zur Tränenfilmaufrisszeit, zur Fluoresceinfärbung der Hornhaut oder zur Anwendung von Augenmedikamenten durch die Patienten. Bei Patienten ohne Schmerzen war eine signifikante Beziehung zwischen OSDI und dem Score der kornealen Fluoresceinfärbung nachweisbar (rs = 0,67; p = 0,01). Eine solche Korrelation wurde jedoch bei Personen mit Augenschmerzen nicht beobachtet. Die Autoren fassen in der Juli-Ausgabe 2017 des American Journal of Ophthalmology zusammen, dass die Mehrheit der Patienten mit DED über einen gewissen Augenschmerz berichtet, der nur mässig mit dem OSDI-Score korreliert. Die Stärke der Augenschmerzen korreliert eher mit nichtokularen Komorbiditäten wie der Anwendung von Antidepressiva als mit klinischen Zeichen des trockenen Auges. (bs)

Autoren: Satitpitakul V, Kheirkhah A, Crnej A, Hamrah P, Dana R. Korrespondenz: Reza Dana, Massachusetts Eye and Ear Infirmary, 243 Charles St, Boston, MA 02114, USA. E-Mail: Reza_Dana@meei.harvard.edu Studie: Determinants of Ocular Pain Severity in Patients With Dry Eye Disease. Quelle: Am J Ophthalmol. 2017 Jul;179:198-204. doi: 10.1016/j.ajo.2017.05.009. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394(17)30206-4/abstract