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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Veränderungen der Aderhautdicke (ChT) als Biomarker bei akuter anteriorer Uveitis geeignet

 

UVEITIS – Wien & Singapur – mechentel news – Die Forscher um Maximilian Gabriel vom Karl Landsteiner Institut für Retina Forschung und Bildgebung untersuchten die Veränderungen der Netzhautdicke (retinal thickness, RT) und Aderhautdicke (choroidal thickness, ChT) bei Patienten mit einseitiger nicht-granulomatöser akuter anteriorer Uveitis (acute anterior uveitis, AAU) mittels dreidimensionaler (3D) 1060 nm optischer Kohärenztomographie (OCT). Für 24 Patienten mit neu diagnostizierter unilateraler AAU wurden vor Therapiebeginn Netzhaut- und Aderhautdickenkarten statistisch ausgewertet. Insgesamt wurden 17 Patienten bis zur Auflösung der Entzündungsaktivität, die bei allen Probanden innerhalb von sechs Wochen nach der Erstdiagnose eintrat, betreut (zweimal in der ersten Woche, dann wöchentlich). Nach der Auflösung erstellten die Wissenschaftler erneut Dickenkarten: Bei allen Patienten wurden dafür mit dem Hochgeschwindigkeits-Spektralbereich (SD) 3D 1060-nm OCT über ein Sichtfeld von 10 × 10 mm Bilder aufgenommen. Die räumliche Verteilung der Netzhaut- und Aderhautdicke wurde schließlich mit dem Raster der Early Treatment Diabetic Retinopathy Study (ETDRS) kartiert und analysiert. Vor der Therapie war die Aderhaut in den von AAU betroffenen Augen mit einer mittleren Dickendifferenz von 37 ± 11,44 μm (Mittelwert ± SD, Bonferroni-Korrektur, α = 0,0125) signifikant dicker als in den Partneraugen. Nach der Therapie verringerte sich die ChT signifikant mit einer mittleren Veränderung von 24 ± 6,9 μm (Mittelwert ± SD, Bonferroni-Korrektur, α = 0,0125). Es war jedoch kein signifikanter Unterschied in der RT zwischen AAU und den Partneraugen vor der Therapie oder bei AAU-Augen vor und nach der Therapie festzustellen. Die Autoren, der im September 2017 in der Fachzeitschrift „investigative ophthalmology & visual science“ veröffentlichten Studie schlussfolgerten, dass von AAU betroffene Augen eine Zunahme der ChT vor und eine anschließende Abnahme nach der Therapie zeigen, während die Netzhautdicke durch Krankheit und Therapie unverändert bleibt. Demnach könnte ChT ein nützlicher Biomarker bei der Überwachung der posterioren Beteiligung und des Ansprechens auf die Therapie bei Patienten mit AAU sein. (ut)

Autoren: Gabriel M, Kruger R, Shams-Mafi F, Hermann B, Zabihian B, Schmetterer L, Drexler W, Binder S, Esmaeelpour M. Korrespondenz: Maximilian Gabriel, Department of Ophthalmology, Rudolf Foundation Hospital, Juchgasse 25, 1030 Vienna, Austria. Electronic address: max.gabriel@gmx.at. Studie: Mapping Retinal and Choroidal Thickness in Unilateral Nongranulomatous Acute Anterior Uveitis Using Three-Dimensional 1060-nm Optical Coherence Tomography. Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2017 Sep 1;58(11):4778-4783. doi: 10.1167/iovs.17-22265. Web: http://iovs.arvojournals.org/article.aspx?articleid=2655081