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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Mortalität nach radikaler Prostatektomie bzw. externer Strahlentherapie bei lokalisiertem Prostata-Carcinom

Albuquerque – mechentel news – Da es keine randomiserten Vergleichsuntersuchungen zur Überlebensdauer nach radikaler Prostatektomie versus externer Strahlentherapie bei Männern mit lokalisiertem Prostata-Carcinom gab, untersuchten die Autoren R. M. Hoffmann et al aus der Medizinischen Abteilung der Universität von New Mexico, Albuquerque, USA den Einfluss dieser Therapiemethoden auf die allgemeine und die carcinom-bedingte Mortalität.

Es wurde eine Beobachtungsgruppe aus der populationsbasierten Prostata-Ca-Ergebnis-Studie untersucht, die Männer im Alter von 55 bis 74 Jahren mit zwischen Oktober 1994 und Oktober 1995 diagnostiziertem lokalisierten Prostata-Carcinome umfasste, welche innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung entweder einer radikalen Prostatektomie (n = 1164) oder einer externen Strahlentherapie (n = 491) unterzogen wurden. Die Patienten wurden entweder bis zu ihrem Tod oder bis zum Ende der Studie am 31. Dezember 2010 beobachtet. Die allgemeine und die krankheits-spezifische Mortalität wurden durch multivariable Analysen der Überlebenszeit bestimmt, unter Einbeziehung der Entscheidungshäufigkeiten für bestimmte Therapiemethoden, um Einflussfaktoren wie Demographie, Begleitkrankheiten und Tumor-Charakteristika auszugleichen. Alle statistischen Tests waren zweiseitig.
In den 15 Jahren des Nachbeobachtungszeitraums traten 568 Todesfälle auf, davon 104 durch Prostata-Carcinom. Radikale Prostatektomie war mit einem statistisch signifikanten Vorteil für die allgemeine (Risiko-Quotient = 0,60; 95 % Vertrauensintervall = 0,53 bis 0,70, p = < 0,0001) und die erkrankungsspezifische Mortalität (RQ = 0,35; 95 % VI = 0,26 bis 0,49, p = < 0,0001) verbunden. Vorteile bezüglich der Mortalität wurden auch bei Quintilen bevorzugter Therapiemethoden (pair-match-Tests) und innerhalb von Subgruppen nach Alter, Tumor-Charakteristika und Begleiterkrankungen beobachtet.
Diese bevölkerungsbasierten Beobachtungsdaten von Männern mit einem lokalisierten Prostata-Carzinom Mitte der 90er Jahre weisen auf eine geringere Mortalitätsrate bei radikaler Prostatektomie gegenüber externer Strahlentherapie hin. Mögliche Erklärungen umfassen sowohl verbliebene Selektionsverzerrungen als auch einen tatsächlichen Operationsvorteil, so die Autoren in der Mai-Ausgabe des Journal of the National Cancer Institute, die gleichzeitig darauf hinweisen, dass diese Ergebnisse für Patienten, die heutzutage vor einer Therapieentscheidung stehen, weniger maßgeblich sein könnten.

Autoren: Hoffman RM, Koyama T, Fan KH, Albertsen PC, Barry MJ, Goodman M, Hamilton AS, Potosky AL, Stanford JL, Stroup AM, Penson DF. Korrespondenz: David F. Penson, MD, MPH, Vanderbilt University Medical Center, 2525W End Ave, Ste 600, Nashville, TN, USA. E-Mail: david.penson@vanderbilt.edu. Studie: Prevalence of Prostate Cancer on Autopsy: Cross-Sectional Study on Unscreened Caucasian and Asian Men. Quelle: J Natl Cancer Inst. 2013 May 15;105(10):711-8. doi: 10.1093/jnci/djt059. Web: http://jnci.oxfordjournals.org/content/early/2013/04/23/jnci.djt059