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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Überwachung des Augeninnendrucks unter Ranibizumab-Therapie angeraten

MEDICAL RETINA – Rochester – mechentel news – Sophie J. Bakri et al. aus dem Department of Ophthalmology der Mayo Clinic in Rochester, USA, erhoben bei Augen, die wegen altersbedingter Makuladegeneration (AMD) monatlich entweder Ranibizumab, ein Placebo oder photodynamische Therapie (PDT) mit Verteporfin erhielten, die Intraokularwerte vor den Injektionen. Sie führten dazu eine nachträgliche Analyse der IOP-Messungen aus zwei klinischen Phase-III-Studien durch, der Minimally Classic/Occult Trial of the Anti-VEGF Antibody Ranibizumab in the Treatment of Neovascular AMD (MARINA) Studie und der Anti-VEGF Antibody for the Treatment of Predominantly Classic Choroidal Neovascularization in AMD (ANCHOR) Studie. Aufgenommen wurden alle Patienten, deren Daten sicher auszuwerten waren und die 1 oder mehr Injektionen von Placebo, PDT oder Ranibizumab erhalten hatten und bei denen 1 oder mehr IOP-Messungen nach dem Ausgangszeitpunkt für das Studienauge dokumentiert waren. Analysiert wurden die IOP-Werte vor den Injektionen am Studienauge (n = 1125) und am anderen Auge aus MARINA und ANCHOR zum Startzeitpunkt und bei jedem monatlichen Besuch über insgesamt 24 Monate. Zielkriterien waren der höchste IOP-Wert vor Injektion innerhalb des 24-monatigen Behandlungszeitraums; jeder Nachweis eines absoluten IOP-Wertes vor Injektion von 21 mmHg oder mehr, 25 mmHg oder mehr oder 30 mmHg oder mehr; jeder Nachweis eines IOP-Anstiegs um 6 mmHg oder mehr, 8 mmHg oder mehr oder 10 mmHg oder mehr gegenüber dem Ausgangswert; jede Kombination eines IOP-Anstiegs von 6 mmHg oder mehr oder 8 mmHg oder mehr gegenüber dem Ausgangswert mit gleichzeitigem IOP-Wert vor Injektion von 21 mmHg oder mehr oder 25 mmHg oder mehr; Glaukom-bezogene unerwünschte Ereignisse; neue Glaukom-Medikationen für 45 Tage oder mehr und eine Filter- oder Laseroperation des Glaukoms. In allen Therapiegruppen hatten 60,1% bis 70,9% der Studienaugen einen maximalen IOP-Wert vor Injektion von weniger als 21 mmHg. Der Vergleich von Ranibizumab 0,5 mg mit Placebo oder PTD-Behandlung ergab für den maximalen IOP-Wert vor Injektion 39,9% versus 29,1% bzw. 10,9% versus 5,1% für Werte von 21 mmHg oder mehr bzw. 25 mmHg oder mehr; 44,1% versus 29,9% und 24,2% versus 13,6% wiesen einen IOP-Anstieg um 6 mmHg oder mehr bzw. 8 mmHg oder mehr gegenüber dem Ausgangswert auf. 26,1% versus 13,6% und 16,8% versus 9,0% hatten 1 oder mehrere Anstiege des IOP von 6 mmHg oder mehr bzw. 8 mmHg oder mehr über den Ausgangswert mit einem gleichzeitigen IOP von 21 mmHg oder mehr. 9,6% versus 3,7% und 7,5% versus 2,4% hatten 1 oder mehrere Anstiege des IOP von 6 mmHg oder mehr bzw. 8 mmHg oder mehr über den Ausgangswert mit einem gleichzeitigen IOP von 25 mmHg oder mehr. In den kontralateralen Augen wurden keine Unterschiede festgestellt. In der Mai-Ausgabe des Fachjournals Ophthalmology fassen die Autoren zusammen, dass die meisten mit Ranibizumab behandelten Augen keinen anhaltenden IOP-Wert von 21 mmHg oder mehr (> 2 aufeinanderfolgende Untersuchungen) innerhalb von 24 Monaten aufwiesen. Bei der Untersuchung des kombinierten Endpunktes hatten die mit Ranibizumab therapierten Augen häufiger 1 oder mehrere Anstiege des IOP von 6 mmHg oder mehr oder von 8 mmHg oder mehr bei gleichzeitigem höchsten IOP von 21 mmHg oder mehr oder 25 mmHg oder mehr gegenüber Placebo oder PDT. Der Intraokulardruck sollte daher nach Meinung der Autoren bei Augen, die Ranibizumab erhalten, überwacht werden.(bs)

Autoren: Bakri SJ, Moshfeghi DM, Francom S, Rundle AC, Reshef DS, Lee PP, Schaeffer C, Rubio RG, Lai P. E-Mail: bakri.sophie@mayo.edu. Studie: Intraocular pressure in eyes receiving monthly ranibizumab in 2 pivotal age-related macular degeneration clinical trials. Quelle: Ophthalmology. 2014 May;121(5):1102-8. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.11.029. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2901111-1/abstract.