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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Signifikanter Epithelumbau nach SMILE wegen Myopie beeinflusst nicht refraktives Ergebnis

CORNEA Linz – mechentel news – Die Autoren Nikolaus Luft et al. aus der Klinik für Augenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz, Österreich, untersuchten die reaktiven Veränderungen des epithelialen Dickeprofils der Kornea, welche durch das SMILE-Verfahren (small incision lenticule extraction) zur Behandlung einer Myopie ausgelöst werden. Die prospektive Beobachtungsstudie (ClinicalTrials.gov Nummer NCT02614625) umfasste 46 Augen von 23 Patienten, bei denen ein SMILE-Eingriff wegen Kurzsichtigkeit geplant war. Hochauflösende Spektral-Domänen Optische Kohärenztomographie (SD-OCT) und ein spezieller Algorithmus zur Bildsegmentierung wurden genutzt, um die korneale Epitheldicke (epithelial thickness, ET) zu mehreren Zeitpunkten innerhalb der zentralen 5-mm-Zone zu messen. Die postoperativen ET-Veränderungen wurden in Beziehung gesetzt zu Behandlungsparametern und den refraktiven Ergebnissen. Das durchschnittliche Alter lag bei 33 ± 6 Jahren und das mittlere sphärische Äquivalent der chirurgischen refraktiven Korrektur betrug -4,78 ± 1,75 Dioptrien. Die mittlere ET (gemittelt über der zentralen 5-mm-Zone) stieg von 52,3 ± 3,6 μm präoperativ auf 57,7 ± 5,1 μm 6 Monate postoperativ (p < 0,01). Die durchschnittliche ET lag 24 Stunden postoperativ bei 101,9 % der präoperativen Dicke, bei 103,2 % nach 1 Woche, bei 106,7 % nach 6 Wochen, bei 109,3 % nach 3 Monaten und bei 110,4 % nach 6 Monaten postoperativ. Die Entwicklung der Epithelverdickung konnte als eine exponentielle Erholungsfunktion dargestellt werden und stabilisierte sich nach 3 Monaten. Das Ausmaß der epithelialen Hyperplasie hing stark von der Höhe der induzierten refraktiven Korrektur ab (p = 0,002). In der Juli-Ausgabe 2016 des Fachjournals Investigative Ophthalmology & Visual Science fassen die Autoren zusammen, dass in dieser ersten Studie zum Umbau des kornealen Epithels nach SMILE wegen Myopie eine signifikante Epithelverdickung in Abhängigkeit vom Ausmaß der chirurgischen Refraktionskorrektur festgestellt wurde. Außerdem schien die epitheliale Umbaureaktion aufgrund der kornealen Refraktionsänderung mit höherem Alter abzunehmen. Nach Beobachtung der Wissenschaftler beeinflussten die beobachteten epithelialen Veränderungen das refraktive Ergebnis nach SMILE nicht. (bs)

Autoren: Luft N, Ring MH, Dirisamer M, Mursch-Edlmayr AS, Kreutzer TC, Pretzl J, Bolz M, Priglinger SG. Korrespondenz: Siegfried Georg Priglinger, Department of Ophthalmology, Ludwig-Maximilians-University, Mathildenstraße 8, 80336 Munich, Germany. E-Mail: s.priglinger@med.uni-muenchen.de. Studie: Corneal Epithelial Remodeling Induced by Small Incision Lenticule Extraction (SMILE). Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2016 Jul 1;57(9):OCT176-83. doi: 10.1167/iovs.15-18879. Web: http://iovs.arvojournals.org/article.aspx?articleid=2535985.