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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Mittels Angiografie gesteuerte Feinnadeldiathermie als operative Behandlung der kornealen Neovaskularisierung – methodischer Ansatz

CORNEA – Liverpool – mechentel news – Vito Romano vom Department of Corneal and External Eye Diseases der St. Paul’s Eye Unit am Royal Liverpool University Hospital in Liverpool, UK, und Kollegen aus Liverpool und Innsbruck, Österreich, verfolgten die Zielstellung, eine Methode zu beschreiben, um korneale Neovaskularisierung zu bewerten und Versorgungsgefäße für die selektive arterielle Feinnadeldiathermie zu identifizieren. Dazu führten die Forscher Farbfotografien und korneale Angiografien mittels Indocyangrün (ICG) und Fluorescein an Patienten mit kornealer Neovaskularisierung durch. Nach der Injektion des Farbstoffgemisches (ICG kombiniert mit Fluorescein-Natrium) wurden Video- sowie Einzelbildaufnahmen angefertigt. Anhand der Videoaufnahmen war es möglich die Verteilung sowie den möglichen Austritt des Farbstoffes genau zu verfolgen und dabei auch zeitliche Aspekte zu berücksichtigen (gemessene Zeitdauer bis zum Austreten des Farbstoffes). Dadurch ist es möglich, die Gefäßreife zu beurteilen, die für die Steuerung der medizinischen Behandlung notwendig ist, und um afferente von efferenten Gefäßen zu unterscheiden. Ausgewählte Einzelbildaufnahmen dienten der Markierung der afferenten Gefäße für die Operation, welche gezielt mittels einer markierten 25-Gauge-Nadel für die Applikation der Feinnadeldiathermie angeschnitten wurden. Die Angiografie mittels Fluorescein und ICG erlaubt basierend auf morphologischen (ICG-Angiografie) als auch funktionellen Parametern (Fluorescein-Angiografie) die Charakterisierung der kornealen Neovaskularisation. Die Zeitdauer bis zum Austreten von Flourescein liefert wichtige funktionelle Informationen in Bezug auf die Gefäßreife und hilft zu entscheiden, ob eine medizinische Behandlung vor der Operation erfolgen sollte. Die ICG-Angiografie ermöglicht es dem Arzt, afferente Versorgungsgefäße sogar bei Hornhauttrübungen, welche die biomikroskopische Sichtbarkeit beeinträchtigen, zu identifizieren und zu beschreiben. Für die korrekte Platzierung des Schnittes sowie die Applikation der Feinnadeldiathermie ist es hilfreich, dem afferenten Gefäß eine venöse Landmarke hinzuzufügen. Mit Hilfe der im Juli 2016 in der Fachzeitschrift Cornea beschriebenen Verfahrensweise, ist es möglich, angiografisch identifizierte Versorgungsgefäße mittels Feinnadeldiathermie selektiv mit minimaler thermaler Energie am korneoskleralen Limbus zu behandeln. Diese Methode ist somit ein hilfreicher Ansatz, um die medizinische und operative Behandlung kornealer Neovaskularisierung zu steuern.

Autoren: Romano V, Steger B, Brunner M, Ahmad S, Willoughby CE, Kaye SB. Korrespondenz: Dr. Vito Romano, St. Paul’s Eye Unit, Royal Liverpool University Hospital, 8Z Link, Prescot Street, Liverpool L7 8XP, UK. Electronic address: vito.romano@gmail.com. Studie: Method for Angiographically Guided Fine-Needle Diathermy in the Treatment of Corneal Neovascularization. Quelle: Cornea. 2016 Jul; 35(7):1029-32. doi: 10.1097/ICO.0000000000000865. Web: http://journals.lww.com/corneajrnl/pages/articleviewer.aspx?year=2016&issue=07000&article=00022&type=abstract.