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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Erhöht eine Hyperlipidämie das Risiko für eine klinisch relevante Prostatahyperplasie?

BPH Changhua – mechentel news – Die epidemiologischen Charakteristika und Zusammenhänge von Patienten mit metabolischem Syndrom, fettreicher Kost und BPH sind mittlerweile gut untersucht. Diese Studie aus Taiwan hat explizit untersucht, ob eine Hyperlipidämie bei Patienten das Risiko für eine klinisch relevante Prostatahyperplasie erhöht. Hierfür haben die Forscher um Hung-Jen Shih aus der Division of Urology des Department of Surgery am Changhua Christian Hospital in Changhua, Taiwan. die Daten nationale Gesundheitsdatenbank Taiwans zwischen 2000 und 2013 analysiert. Dabei beobachteten sie über einen Zeitraum von 1-14 Jahren follow-up, ob Patienten mit einer neu diagnostizierten Hyperlipidämie später eine benigne Prostatahyperplasie entwickelten. Es zeigte sich, dass unter 35860 untersuchten Patienten 8965 an einer Hyperlipidämie erkrankt waren. In dieser Subgruppe war die Inzidenz einer benignen Prostatahyperplasie signifikant erhöht (24.6% Hyperlipidämie-Gruppe versus 12.3% Kontrollgruppe, p<0.001). Ebenso schien es häufiger notwendig, eine aktive Therapie im Sinne einer medikamentösen Therapie mit Alphablockern/5 alpha Reduktasehemmern oder einer infravesikalen Desobstruktion mittels TUR-P bei Patienten durchzuführen, die an einer benignen Prostatahyperplasie und gleichzeitig einer Hyperlipidämie litten (13% versus 5,7%, p<0.001), so das Fazit der Arbeitsgruppe in der elektronischen Vorabpublikation von Februar des Fachjournals The Prostate. (cw/um)

Autoren: Shih HJ1,2,3, Huang CJ4,5, Lin JA4,6, Kao MC7,8, Fan YC4, Tsai PS9, Korrespondenz: 1 Division of Urology, Department of Surgery, Changhua Christian Hospital, Changhua, Taiwan., 2 School of Medicine, Chung Shan Medical University, Taichung, Taiwan., 3 School of Medicine, Kaohsiung Medical University, Kaohsiung, Taiwan., 4 Department of Anesthesiology, Wan Fang Hospital, Taipei Medical University, Taipei, Taiwan., 5 Graduate Institute of Clinical Medicine, College of Medicine, Taipei Medical University, Taipei, Taiwan., 6 School of Medicine, College of Medicine, Taipei Medical University, Taipei, Taiwan., 7 epartment of Anesthesiology, Taipei Tzu Chi Hospital, Taipei, Taiwan., 8 School of Medicine, Tzu Chi University, Hualien, Taiwan., 9 School of Nursing, College of Nursing, Taipei Medical University, Taipei, Taiwan., Studie: Hyperlipidemia is associated with an increased risk of clinical benign prostatic hyperplasia., Quelle: Prostate. 2018 Feb;78(2):113-120. doi: 10.1002/pros.23451. Epub 2017 Nov 9., Web: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/pros.23451

Kommentar Die Autoren konnten einen klaren Zusammenhang zwischen Hyperlipidämie und benigner Prostatahyperplasie finden. Zudem scheinen Patienten mit Hyperlipidämie auch schwerere Formen der benignen Prostatahyperplasie aufzuweisen als in der Kontrollgruppe. Dennoch ist in dieser grossen Studie mit einigen Confoundern zu rechnen, die das Studienergebnis beeinträchtigen könnten. So wurden eventuelle andere urologische Erkrankungen (wie Blasentumore, neurogene Aspekte, Steinleiden), die die Symptome „Miktionsbeschwerden“ hervorrufen können, aber prinzipiell nicht mit einer Prostatahyperplasie per se zu tun haben, vermutlich mitunter als BPH fehlklassifiziert. Es fehlt insgesamt ein Konzept, nach welchen Kriterien die BPH diagnostiziert wurde. So konnte die Diagnose nicht nur von Urologen sondern auch behandelnden Hausärzten gestellt worden sein, ohne dass tatsächlich ein klinisch signifikantes Prostataobstruktionssyndrom vorlag. Eine interessante Fragestellung wäre es, ob die Therapie der Hyperlipidämie (mit Medikamenten oder Lebensstil-Anpassung) auch eine Senkung der BPH-Inzidenz hervorrufen würde. Diese Fragestellung bleibt in der Studie jedoch unbeantwortet. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS
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