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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Empfehlungen für die Opioid-Verordnung nach endourologischen und minimal-invasiven urologischen Eingriffen: Ein Konsens der Expertengruppe

 

ENDOUROLOGY Baltimore – mechentel news – Opiate werden nach Operationen in den USA häufig verordnet. 2018 hat die amerikanische Gesellschaft für Urologie (AUA) eine vage Empfehlung abgegeben, die Dosierung zu reduzieren und schwach-potente Opiate vorzuziehen. Eine spezifische Verschreibungsrichtlinie wurde hierbei jedoch nicht publiziert. Um diese Lücke zu schließen hat ein Expertengremium aus 15 Mitgliedern (Fachärzte verschiedener Fachrichtungen, Assistenzärzte, Pflege, Patienten) versucht, mit dieser Publikation eine Empfehlung zur Verschreibung von Opioiden nach endourologischen Eingriffen und minimal-invasiven Eingriffen darzulegen. Das Gremium kam überein, dass prinzipiell alle untersuchten Operationen auch mit einem Null-Opiat Regime geführt werden könnte, sofern die Alternativanalgesie voll ausgereizt würde und der Patient es toleriert. Interessanterweise haben häufig Fachärzte für Urologie eher eine höhere Opiatdosis verschrieben als andere Fachärzte, so das Fazit der Arbeitsgruppe in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift THE JOURNAL OF UROLOGY. (cw/um)

Autoren: Koo K1, Faisal F1, Gupta N1, Meyer AR1, Patel HD1, Pierorazio PM1, Matlaga BR1; Promoting Opioid Stewardship in Endourology Work Group; Promoting Opioid Stewardship in Endourology Work Group., Allaf ME, Gorin MA, Gupta M, Han M, Johnson MH, Padilla A, Pavlovich CP, Sharpe W., Korrespondenz: Department of Urology, The Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, Maryland., Studie: Recommendations for Opioid Prescribing after Endourological and Minimally Invasive Urological Surgery: An Expert Panel Consensus., Quelle: J Urol. 2020 Jan;203(1):151-158. doi: 10.1097/JU.0000000000000514. Epub 2019 Aug 29., Web: https://www.auajournals.org/doi/10.1097/JU.0000000000000514

Kommentar Dieses „Consensus Statement“ aus den vereinigten Staaten ist sicherlich als Denkanstoss für die Überarbeitung einiger Analgesie-Schemata zu gebrauchen. Letztlich ist mit dieser Publikation das altbewährte „WHO-Stufenschema“ erneut unterstützt worden. Demnach sollte die Medikation mit Nicht-Opioidanalgetika der 1. Stufe beginnen (Paracetamol, Metamizol, COX-Inhibitoren, NSAR, ), mit niederpotenten Opiaten weitergeführt (Tramadol, Dihydrocodein…) und hochpotente Opiate (Oxycodon, Morphin…) nur in Aussnahmefällen angewandt werden. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital