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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vergleich der Operationstechniken HoLEP, ThuFLEP und MEP

Vergleich der Operationstechniken HoLEP, ThuFLEP und MEP

PROSTATE Moskau – Diese russische Studie unter der Leitung von Andrey Morozov, auf dem Gebiet der endoskopischen Behandlung eines Prostataobstruktionssyndromes hat ihre institutionelle Erfahrung aus drei Behandlungsmethoden, namentlich mittels Holmium-Laser, Thulium-Laser und schließlich mittels monopolarer Resektion (HoLEP, ThuFLEP, MEP) seit 2013 verglichen. Das Forscherteam aus dem Institute for Urology and Reproductive Health der Sechenov University in Moscow, Russland,wertete die Daten von 4 erfahrenen Chirurgen aus. Dabei wurden die ersten 50 Operationen jedes Chirurgen von der Analyse ausgeschlossen. Insgesamt wurden Daten von 1.413 Patienten ausgewertet. 509 erhielten eine HoLEP, 812 eine ThuFLEP und 92 eine MEP. Es zeigte sich, dass nach 3 Monaten in 3,9% der Patienten eine Stressurininkontinenz Grad I gesehen wurde und nach 6 Monaten noch bei 1,4% lag. Unter den Operationsmethoden zeigte sich jedoch kein signifikanter Unterschied (p=0,68).Die Autoren, erklären in der Februar-Ausgabe 2020 des Fachjournals JOURNAL OF ENDOUROLOGY, dass auch hinsichtlich der Komplikationsraten sich kein Unterschied zwischen den Operationsmethoden zeigte. Blutungskomplikationen traten bei HoLEP bei 2,2% auf, bei ThuFLEP bei 2,0% und bei MEP bei 4,3% (p=0,26). Fieber trat in 2,95% bei HoLEP auf, bei 2,46% bei ThuFLEP und bei 4,3% bei MEP (p=0,27). Ein TUR-Syndrom trat nur bei MEP auf (1,1%).(cw/um)

Autoren: Morozov A, Taratkin M, Kozlov V, Tarasov A, Bezrukov E, Enikeev M, Afyouni AS, Okhunov Z, Glybochko P, Enikeev D. Korrespondenz: Dmitry Enikeev, MD, Institute for Urology and Reproductive Health, Sechenov University, 2/1, Bolshaya Pirogovskaya Str., Moscow 119991, Russia. E-Mail: dvenikeev@gmail.com Studie: Retrospective Assessment of Endoscopic Enucleation of Prostate Complications: A Single-Center Experience of More Than 1400 Patients. Quelle: J Endourol. 2020 Feb;34(2):192-197. doi: 10.1089/end.2019.0630. PMID: 31810402. Web: https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/end.2019.0630

Kommentar

Diese Untersuchung zeigt die Sicherheit von HoLEP und ThuFLEP im Vergleich mit der monopolaren Resektion. Es bleibt fraglich, weshalb diese Operationstechnik als Vergleich genommen wurde. Insgesamt wurde die Operation viel seltener durchgeführt als HoLEP und ThuFLEP. Die Autoren schlussfolgern, dass alle Operationsmethoden gleichwertig und sicher wären; diese Aussage ist jedoch sehr verallgemeinernd. Die niedrige Komplikationsrate, die niedrige Patientenzahl bei MEP und die fehlende Randomisierung der Patienten (und damit einhergehend bedeutsame Unterschiede in den Patientencharakteristika) lässt schließlich klinisch relevante Schlüsse nicht zu. Es zeigt sich jedoch, dass sowohl HoLEP als auch ThuFLEP adäquate Methoden zur Behandlung des Prostataobstruktionssyndrom sind.(cw)

Autor: : Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital