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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Langlebigkeit des digitalen flexiblen Ureteroskops: Was folgt daraus?

ENDOUROLOGY Florida – Das Ziel dieser Studie aus dem Department of Urology, Miller School of Medicine, University of Miami in Florida, USA war es, Gebrauchsschäden von digitalen flexiblen Ureterenoskopen (DFU) zu quantifizieren. In diesem Zusammenhang hat das Team um Indraneel Banerjee die primären Schadenslokalisationen, sowie die Ursachen von DFU-Schäden und die Haltbarkeit des digitalen Ureteroskops Flex-Xc von Karl Storz zwischen einer Universitätsklinik (UH, mit Ausbildung weniger erfahrener Endourologen) und einem „Ambulatory Care Surgery Center“ (ASC, nur erfahrene Endourologen)verglichen. Jedes beschädigte DFU wurde prospektiv einer Bewertung durch den Hersteller unterzogen, um den Grund für die Rückgabe und die primäre Stelle der Beschädigung zu bestimmen. Krankenhausdaten über die Anzahl der ureteroskopischen Eingriffe und beschädigten DFUs über 3 Jahre wurden retrospektiv ausgewertet. Der mögliche Grund für die Beschädigung wurde entweder als intraoperativ oder perioperativ klassifiziert. Die Haltbarkeit der DFUs, der Typ und die Ursache der Beschädigung wurden zwischen der UH und der ASC verglichen. Während des Studienzeitraums wurden 1211 Ureteroskopien durchgeführt und 143 Ureteroskope wurden an den Hersteller zurückgeschickt. Die mittlere Anzahl der Einsätze betrug 7,45 beim UH und 16,5 beim ASC. Der Ort und die Ursache der Beschädigung waren an beiden Standorten ähnlich. Die häufigsten Stellen für Primärschäden waren an der Schutzhülle im Bereich des flexiblen Endes (70,6%) und am Instrumentenkanal (19,2%). Die meisten Schäden traten bei der Handhabung der Ureteroskope zwischen den chirurgischen Eingriffen auf (78%).(cw/um)

Autoren: Indraneel Banerjee 1 , Jonathan E Katz 1 , Amit S Bhattu 1 , Nachiketh P Soodana 1 , Leslie A Deane 1 , Robert Marcovich 1 , Hemendra Navinchandra Shah 1 , Korrespondenz: Department of Urology, Miller School of Medicine, University of Miami, Miami, Florida, USA., Studie: Durability of Digital Flexible Ureteroscope in University Hospital and Ambulatory Surgical Center: Is It Time to Rethink?, Quelle: J Endourol . 2021 Mar;35(3):289-295. doi: 10.1089/end.2020.0709. Epub 2021 Jan 29., Web: https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/end.2020.0709

Kommentar

Wenig Literatur wie diese zeigt so offensichtlich die grossen Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit, ein DFU im Ausbildungssetting zu beschädigen. Einerseits zeigt es, dass die Beschädigungen an der Prädilektionsstelle, nämlich dem flexiblen Ende, am häufigsten auftreten und andererseits zeigt es, dass interessanterweise die Schäden weniger intraoperativ auftreten, sondern eher perioperativ. Diese Information ist dabei möglicherweise irreführend, da es unklar bleibt, ob der Schaden, der intraoperativ gesetzt wurde, schliesslich nur perioperativ im Rahmen der Vorbereitung für eine weitere Operation nur entdeckt wurde, oder ob tatsächlich ein Schaden durch falsches Handling des OP-Personals verursacht wurde. Darüber hinaus ist sicherlich ein Bias zu vermuten, was die Komplexität der Fälle in einem ambulanten Setting versus einem stationären Setting angeht, was wiederum die Wahrscheinlichkeit, einen Schaden zu setzen, sicherlich stark mitbeinflussen könnte. Nichtsdestrotrotz zeigt diese Studie erneut, wie wichtig die korrekte Schuldung von Operateuren als auch dem gesamten OP-Personal ist, um die Wahrscheinlichkeit für Schäden an DFU’s zu minimieren. Darüber hinaus ist ebenso die Verwendung von single-use Ureterenoskopen eine mögliche Alternative, die nicht unterschätzt werden sollte. (cw)

Autor: : Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Martini Klinik Hamburg