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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ausweitung der Tätigkeitsfelder von Optometristen im UK Hospital Eye Service

 

MISCELLANEOUS Manchester – Patrick J. G. Gunn aus dem Manchester Royal Eye Hospital der Manchester University NHS Foundation Trust, Vereinigtes Königreich, und weitere Kollegen aus Grossbritannien berichten über die zweite landesweite Umfrage zur Tätigkeit von Optometristen, die im UK Hospital Eye Service arbeiten. Da sich die Angebotslage in der Augenheilkunde und damit verbunden die Zuweisungen weiter veränderten, bestand dringender Bedarf, die aktuellen Tätigkeiten von Krankenhaus-Optometristen, die in der Sekundärversorgung im Vereinigten Königreich tätig sind, neu auszuwerten. Ziel war es, festzustellen, ob sich die Fähigkeiten oder Dienstleistungen von Optometristen geändert haben, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, und besser zu verstehen, welche Änderungen in der Praxis möglicherweise infolge von COVID-19 aufgetreten sind. Im September 2020 wurde die Umfrage, welche auf der Grundlage des im Jahr 2015 verwendeten Fragebogens entwickelt worden war, an 129 leitende Optometristen des Hospital Eye Service (HES) verteilt. Enthalten waren Fragen zur Belegschaft der Abteilung und zu Kernleistungen, erweiterten Funktionen, Verfahren, die in erweiterten Funktionen durchgeführt werden, zum Grad der Autonomie und zu den Regelungen bezüglich Verschreibungen, Fortbildung und Akkreditierung sowie nach Änderungen der Leistungen als Reaktion auf COVID-19. Insgesamt gingen aus England (76%), Schottland (22%) und Nordirland (2%) 90 Antworten ein (Antwortquote 70 %). In den einzelnen Einheiten wurden zwischen 0,4 und 79,2 Vollzeitstellen-Äquivalente angegeben (Medianwert 2,5). Im Vergleich zur Umfrage von 2015 stieg der Anteil der Einheiten mit erweiterten Funktionen, wobei Glaukom (88%) das häufigste Zusatzgebiet blieb. Neue Tätigkeitsbereiche waren Uveitis (21%) und vitreoretinale Services (13%). Die unabhängige Verschreibung wurde im Vergleich zu 2015 (18%) mit 67% deutlich häufiger genutzt und es zeigte sich eine Zunahme von Optometristen, die Lasereingriffe durchführten. Als Reaktion auf COVID-19 führten Optometristen zunehmend telefonische Beratungen durch und es gab neue Kooperationen zwischen Primär- und Sekundärversorgung. Zusammenfassend stellen die Autoren in der Mai-Ausgabe 2022 des Fachjournals OPHTHALMIC AND PHYSIOLOGICAL OPTICS dar, dass sich der Tätigkeitsbereich von Optometristen im HES mit einer zunehmenden Vielfalt von Funktionen weiterentwickelt und die Anzahl von Einheiten, die Optometristen beschäftigen, offenbar zunimmt, wobei diese oft in Funktionen arbeiten, die zuvor traditionell von Ärzten ausgeübt wurden. Den Autoren erscheinen solche Veränderungen notwendig für die Verbesserung und Transformation innerhalb der Augenheilkunde, zusammen mit umfassenderen Änderungen der Optometrie, die an der Schnittstelle von Primär- und Sekundärversorgung auftreten. (bs)

Autoren: Gunn PJG, Creer RC, Bowen M, Tromans C, Jackson AJ, Tompkin AP, Harper RA. Korrespondenz: Robert A Harper, Manchester Royal Eye Hospital, Manchester University NHS Foundation Trust, Manchester, UK. E-Mail: robert.harper@mft.nhs.uk Studie: Scope of practice of optometrists working in the UK Hospital Eye Service: Second national survey. Quelle: Ophthalmic Physiol Opt. 2022 May;42(3):428-439. doi: 10.1111/opo.12952. Epub 2022 Feb 12. PMID: 35150447. Web: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/opo.12952