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Fachverlag und Nachrichtenagentur

SWISS OPHTHAL

Systematisches Review: Choroidaler Vaskularitätsindex als Biomarker für systemische Erkrankungen

MISCELLANEOUS Mashhad – Die stark durchblutete Choroidea wird durch verschiedene systemische Erkrankungen stark beeinflusst. Die Einführung der optischen Kohärenztomographie mit verbesserter Tiefenerkennung hat die Fähigkeit verbessert, die Pathophysiologie der Aderhaut zu beurteilen. Die Bestimmung des choroidalen Vaskularitätsindex (CVI), ein nicht-invasives und zuverlässiges Instrument, ist eine effektive Methode zur Beurteilung der Gefässstruktur der Aderhaut. Neuere Studien konzentrieren sich zunehmend auf die Untersuchung von CVI-Veränderungen unter verschiedenen systemischen Bedingungen. Ziel der Arbeit von Mehrdad Motamed Shariati, Sahel Khazaei und Mariye Yaghoobi vom Eye Research Center am Khatam Al-Anbia Eye Hospital der Mashhad University of Medical Sciences im Iran war es, eine umfassende Zusammenfassung der neuesten Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet zu liefern.

Am 1. Oktober 2023 wurde eine systematische Literaturrecherche in zwei Datenbanken durchgeführt, MEDLINE (über PubMed) und Scopus. Die Suchbegriffe wurden für jede Datenbank spezifisch angepasst, um eine vollständige Erkennung der relevanten Literatur zu gewährleisten. Die identifizierten Studien wurden qualitativ bewertet, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf den Ergebnissen bezüglich CVI und Aderhautdicke lag.

Insgesamt wurden 48 Studien in das Review eingeschlossen, die ein breites Spektrum systemischer Erkrankungen wie Diabetes, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, kardiovaskuläre Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionskrankheiten abdecken. Bemerkenswerte CVI-Reduktionen wurden bei diabetischer Retinopathie, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen beobachtet. Darüber hinaus wurden Schwankungen des CVI-Wertes insbesondere im Zusammenhang mit dem Schweregrad systemischer Erkrankungen beobachtet, was auf eine mögliche Verwendung als Biomarker für den Krankheitsverlauf hindeutet.

In der November-Ausgabe 2024 des INTERNATIONAL JOURNAL OF RETINA AND VITREOUS betonen die Autoren, dass dieses Review die signifikante Korrelation zwischen Variationen des choroidalen Vaskularitätsindex und verschiedenen systemischen Erkrankungen, die die Hämodynamik beeinflussen, unterstreicht. Ein besseres Verständnis des CVI bietet tiefere Einblicke in die pathophysiologischen Mechanismen, die diesen Erkrankungen zugrunde liegen, und positioniert den CVI als vielversprechenden Biomarker für die Früherkennung und Überwachung. Sein klinischer Nutzen muss jedoch sorgfältig evaluiert werden. Zukünftige Forschung sollte sich mit den potenziellen Einschränkungen des CVI befassen, um sein diagnostisches und prognostisches Potenzial voll ausschöpfen zu können. (bs)

Autoren: Motamed Shariati M, Khazaei S, Yaghoobi M. Korrespondenz: Sahel Khazaei, Eye Research Center, Khatam Al-Anbia Eye Hospital, Mashhad University of Medical Sciences, Gharani Boulevard, Mashhad, Iran. E-Mail: s91khazaei@gmail.com Studie: Choroidal vascularity index in health and systemic diseases: a systematic review. Quelle: Int J Retina Vitreous. 2024 Nov 18;10(1):87. doi: 10.1186/s40942-024-00607-8. PMID: 39558436; PMCID: PMC11575059. Web: https://journalretinavitreous.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40942-024-00607-8