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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei Glaukom Trabekulotomie und medikamentöse Therapie hinsichtlich Progression des Sehfeldverlustes vergleichbar

 

GLAUKOM Halifax – mechentel news – Bei Glaukom-Patienten, die sich verschlechtern, wird häufig eine Trabekulotomie durchgeführt, obwohl die Auswirkungen dieses Eingriffs auf die Progression des Sehfeldes (visual field, VF) noch nicht vollständig aufgeklärt sind. Die Autoren C. Baril et al. aus dem Department of Ophthalmology and Visual Sciences an der Dalhousie University in Halifax im Bundesstaat Nova Scotia, Kanada, untersuchten die Rate der VF-Progression nach Trabekulotomie im Vergleich zu medikamentös behandelten Patienten mit entsprechendem Verlust des Sehfeldes. Die medizinische Aufzeichnungen über Patienten, bei denen entweder eine Trabekulektomie allein oder kombiniert mit einer Kataraktextraktion durchgeführt worden war, wurden gesichtet. Patienten mit 5 oder mehr 24-2 VF-Untersuchungen nach der Trabekulektomie wurden ausgewählt. Der Anteil der Veränderung der mittleren Abweichung (mean deviation, MD) nach dem Eingriff wurde für jeden Patienten berechnet. Diese Patienten wurden basierend auf dem Ausgangswert der MD paarweise mit Glaukompatienten verglichen, die medikamentös behandelt wurden und bei denen mindestens 5 VF-Tests durchgeführt worden waren. Insgesamt wurden 180 chirurgische Patienten identifiziert und mit 180 medikamentös behandelten Patienten (Ausgangs-MD von -8,72 (5,24) dB beziehungsweise -8,71 (5,22) dB) verglichen. Die chirurgischen und die medikamentös therapierten Patienten wurden über 7,4 (2,9) beziehungsweise 6,8 (3,1) Jahre nachbeobachtet. Die Neigungskurven der mittleren Abweichung lagen bei -0,22 (0,55) dB/Jahr beziehungsweise -0,08 (1,10) dB/Jahr bei den chirurgischen und medikamentös behandelten Patienten und unterschieden sich nicht signifikant (p = 0,13; 95 % KI -0,31 bis 0,04). In der chirurgischen Gruppe hatten mehr Patienten eine schnellere Progression (Raten schlechter als -1 db/Jahr) als in der medikamentösen Gruppe (17 beziehungsweise 7 Patienten; p = 0,05). Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im November 2016 beim British Journal of Ophthalmology zusammen, dass diese Ergebnisse dafür sprechen, dass die meisten Patienten, die sich einer Trabekulektomie unterzeihen, postoperativ eine relativ langsame VF-Progression aufweisen, ähnlich wie Patienten, die medikamentös behandelt werden. Allerdings zeigen können einige Patienten trotz einer adäquaten chirurgischen Kontrolle des Augeninnendrucks eine Progression aufweisen. (bs)

Autoren: Baril C, Vianna JR, Shuba LM, Rafuse PE, Chauhan BC, Nicolela MT. Korrespondenz: Dr Marcelo Nicolela, Department of Ophthalmology and Visual Sciences, Dalhousie University, 2W Victoria Building, 1276 South Street, Halifax (Nova Scotia) Canada B3H 2Y9. E-Mail: marcelo.nicolela@dal.ca Studie: Rates of glaucomatous visual field change after trabeculectomy. Quelle: Br J Ophthalmol. 2016 Nov 3. pii: bjophthalmol-2016-308948. doi: 10.1136/bjophthalmol-2016-308948. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2016/11/03/bjophthalmol-2016-308948.long