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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Masse an Orbitalvenen des Augenlids beim Pferd

Gründliche Untersuchung vor OP empfehlenswert

MELBOURNE – mechentel news – Wird die Diagnose „Fehlbildungen an den dehnbaren oberflächlichen Orbitalvenen des unteren Augenlids“ beim Pferd gestellt, empfehlen Gareth D. Trope et al. eine „gründliche präoperative Planung mit “…diversen Diagnose-Methoden und -Geräten, bevor versucht wird, diese Fehlbildungen durch chirurgische Eingriffe zu korrigieren. Wegen vaskulärer Massen am unteren Augenlid zweier Pferde, hatten die Forscher die Tiere eingehend untersucht. Beide Pferde wiesen eine unilateral instabile Masse am unteren Augenlid auf. Bei Pferd 1 war die Masse seit der Geburt vorhanden und vergrößerte sich mit der Zeit langsam. Sie veränderte ihre Größe als Reaktion auf verschiedene Umwelteiflüsse, die Veränderung der Position des Pferdekopfes und durch Fingerdruck auf die oberflächlichen Gefäße neben der Masse. Pferd 2 wurde zum Einschläfern in die Klinik gebracht. Den Forschern vom „The Equine Centre“ der Veterinary Clinic and Hospital von der University of Melbourne fehlten jegliche Daten über Anamnese oder medizinische Vorgeschichte. Um festzustellen, dass die Massen aus nicht-neoplastischen,  dehnbaren ,venösen Kanälen mit Anastomosen an den unteren lateralen palpebralen und den angularis oculi Venen beider Pferde bestand, sowie an der Vena facialis bei Pferd 2, nutzten die Forscher zur Untersuchung eine Kombination von Kontrastangiographie, Dopplersonographie, chirurgischer Untersuchung und Blutgasanalyse (Pferd 1) und Obduktion und histologische Untersuchung (Pferd 2) wie sie in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Journal of the American Veterinary Medical Association  berichten. Die histologische Untersuchung bei Pferd 2 zeigte große, mit Endothelzellen ausgekleidete und mit Blut gefüllte Räume, tief in der Dermis, einhergehend mit einer oberflächlichen, dehnbaren Venen-Orbital-Fehlbildung. Nach der chirurgischen Untersuchung
von Pferd 1 wurde die Gefäßfehlbildung geschlossen. Sechs Monate nach der Operation war die Masse deutlich verkleinert und ihre
Größe statisch unabhängig von der Kopfhaltung oder den Umwelteinflüssen. Das Fazit der Autoren: „Gründliche präoperative Planung mit Doppler-Sonographie, Kontrast-Angiographie und Blutgasanalyse wird empfohlen, wenn versucht wird diese  Fehlbildungen bei Pferden durch chirurgische Eingriffe zu korrigieren“. Der Verschluss durch Chirurgie kann zu einem erfolgreichen kosmetischen und funktionalen Ergebnis führen.

Autoren: Gareth D. Trope, BVSc; Catherine M. Steel, BVSc; John R. Bowers, BVSc, MVSc; Leah A. Bradbury, BVSc; Priscilla J. Hodge,
BVSc; David J. Maggs, BVSc, DACVO
Korrespondenz: The Equine Centre, Veterinary Clinic and Hospital, University of Melbourne, Werribee, VIC 3030, Australia (Trope, Steel, Bradbury); Equine Concepts, PO Box 36, Mount Martha, VIC 3934, Australia (Bowers); Department of Pathology, University of Melbourne, Werribee, VIC 3030, Australia (Hodge); Department of Surgical and Radiological Sciences, School of Veterinary Medicine, University of California-Davis, Davis, CA 95616 (Maggs)
Studie: Distensible superficial venous orbital malformations involving the lower eyelid in two horses
Quelle: Journal of the American Veterinary Medical Association October 15, 2010, Vol. 237, No. 8, Pages 943-948
Web: http://avmajournals. avma.org/doi/abs/10.2460/javma.237.8.943