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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Neurologie beim Goldfisch (Carassius auratus)

GABAerge Projektionen des Nucleus nervi oculomotorii

SEVILLA – mechentel news – Während der Nucleus nervi oculomotorii bei Säugetieren einen starken GABAergen  (y-Aminobuttersäure) synaptischen Input erhält, gibt es wenige Berichte darüber bei Fischen. Um zu erforschen, ob diese synaptische Organisation bei Wirbeltieren erhalten geblieben ist, haben die Forscher des Department of Physiology and Zoology der Universität Sevilla, die GABAergen Projektionen des Nucleus nervi oculomotorii bei Goldfischen durch die Kombination von retrogradem Biotin-Dextran-Amin-Transport mittels Injektion in den antidrom identifizierten Nucleus nervi oculomotorii und durch GABA-Immunhistochemie untersucht. Die Hauptquelle GABAerger Afferenzen des Nucleus nervi oculomotorii war der ipsilaterale vordere Nucleus octaval mit keinen oder nur wenigen GABAergen Neuronen in den kontralateralen tangentialen absteigenden Nuclei der octavalen Spalte. Bei Säugetieren gibt es eine fast ausschließliche ipsilaterale Projektion von vestibulären Neuronen zum Nucleus nervi oculomotorii via GABAerge inhibitorische Inputs. „Demnach folgt die vestibulo-okulomotorische GABAerge Schleife einem Plan, der scheinbar in der gesamten Philogenie der Wirbeltiere verankert ist.“, stellen M.A. Luque et al. fest. Die zweite Hauptquelle GABAerger Projektionen war die rhombenkephalische retikuläre Formation primär im mittleren Teil und in geringerem Maße im inneren Teil. Einige GABAerge okulomotorische projizierende Neuronen wurden auch im ipsilateralen Nucleus des medialen longitudinalen Fasciculus beobachtet. Die GABAergen Projektionen von Neuronen, die sowohl in der retikulären Formation, welche den Nucleus abducens umgibt als auch im Nucleus der medialen retikulären Formation lokalisiert wurden, sind primär mit der Kontrolle der sakkadischen Augenbewegungen in Zusammenhang gebracht wurden, erläutern die Forscher in der Online-Ausgbe vom 04.02.2011 von frontiers of Neuroanatomy . Alle retrograden internuklearen Neuronen des Nucleus abducens und Neuronen im Zerebellum (in der Nähe des Kaudallappens), waren negativ für GABA. Diese Daten lassen vermuten, dass die vestibulo-okulären und sakkadischen inhibitorischen GABAergen Systeme früh in der Phylogenie der Wirbeltiere auftraten, um die Erregungsaktivierungseigenschaften der Motoneuronen des Nucleus nervi  oculomotorii zu modulieren.

Autoren: Luque, M.A., Torres-Torrelo, J., Carrascal, L., Torres, B., Herrero, L.,
Korrespondenz: Department of Physiology and Zoology, University of Seville, Seville, Spain,
Studie: GABAergic projections to the oculomotor nucleus in the goldfish (Carassius auratus),
Quelle: Neuroanat. 5:7. doi: 10.3389/fnana.2011 published Online: 04 February 2011,
Web: http://www.frontiersin.org/neuroanatomy