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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Langanhaltende Wirkstofffreisetzung verbessert Therapie zur Senkung des IOP

Cleveland – mechentel news – In der Mai-Ausgabe des Fachjournals Eye (Nature Group) diskutieren Lavik et al. Vorteile und Grenzen von derzeit verfügbaren Medikamentendosierungssystemen und deren Anwendung, sowie absehbare, zukünftige Entwicklungen. Die Autoren weisen daraufhin, dass eine Reduzierung des intraokularen Drucks bei Glaukomen bereits seit längerer Zeit routinemäßig medikamentös oder durch chirurgische Eingriffe erzielt werden kann. Dazu steht eine Reihe von exzellenten Medikamenten zur Verfügung. Diese Medikamente werden in der Regel in Form von Augentropfen angewendet.
Allerdings, so die Autoren, befolgen Patienten oftmals nicht das verordnete Einnahmeschema, wodurch die klinische Wirksamkeit der Medikamente suboptimal ist. Aus diesem Grund befinden sich derzeitig verschiedenartige, neue Dosierungssysteme in Entwicklung, die eine gleichmäßige Reduktion des intraokularen Drucks gewährleisten sollen. Solche Dosierungssysteme existieren beispielsweise in Form von Kontaktlinsen, die Medikamente zur Behandlung des Glaukoms freisetzen, in Form von injizierten, biologisch abbaubaren Mikro- bzw. Nanopartikeln oder chirurgisch implantierten Systemen. Diese neuen Technologien zur Steigerung der klinischen Wirksamkeit bieten neuartige Zugangsoptionen für die zielgerichtete Medikamentenfreisetzung und erlauben es so den Augeninnendruck über mehrere Monate zu kontrollieren. Als weitere Zielsetzung für die Entwicklung solcher Systeme nennen die Autoren komplementäre, neuroprotektive Ansätze, die Abhilfe in Fällen versprechen, in denen die Minderung des intraokularen Drucks alleine nicht ausreicht um eine Linderung zu erzielen. Viele potentielle neuroprotektive Wirkstoffe eignen sich nicht für die üblichen Darreichungsformen als Tablette oder Tropfen. Das Potential dieser Wirkstoffe hängt deshalb von der Entwicklung geeigneter Trägersysteme ab, welche es ermöglichen die Medikamente über einen längeren Zeitraum in lokaler Weise auf die Netzhaut und den Sehnerv anwenden zu können. Die Autoren am Department of Biomedical Engineering, der Case Western Reserve University in Cleveland (USA) kommen zu dem Schluss, dass Medikamentendosierungssysteme insgesamt das Potenzial besitzen, die notwendige Kontinuität der medikamentösen Behandlung zu gewährleisten, Nebenwirkungen zu reduzieren, die Wirksamkeit zu erhöhen und schlussendlich die Sehfähigkeit von Glaukompatienten zu bewahren.
Autoren: Lavik E, Kuehn MH, Kwon YH.
Korrespondenz: Department of Biomedical
Engineering, Case Western Reserve University, Cleveland, OH, USA.
Studie: Noveldrug delivery systems for glaucoma.
Quelle: Eye 25, 578-586 (May 2011),
Web: http://www.nature.com/eye/journal/v25/n5/full/eye201182a.html