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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Das Auge – Forschungsschwerpunkt der Zukunft bei übertragbarer TSE

BATON ROUGE – mechentel news – Augenuntersuchungen sind zukunftsweisend zur Erforschung von TSE. Scrapie, eine Form übertragbarer (transmissibler) spongiformer Enzephalopathien (TSE), die natürlicherweise bei Schafen auftritt, zeigt charakteristischer Weise eine schwere Retinopathie, die im Endstadium dieser Krankheit stark ausgeprägt ist. Diese Studie soll ähnliche Effekte von Netzhautveränderungen am Beispiel von Wiederkäuern mit TSE, die durch Spiroplasma ausgelöst wurden, nachweisen. Frank O. Bastian et al. haben Augen von Rotwild, Schafen und Ziegen über einen intrakraniellen Zugang mit Spiroplasmose-Erregern beimpft. Im ersten Fall handelte es sich um den Laborstamm SMCA, einem Stamm von Spiroplasmose mirum, der Katarakt bei Säuglings-Mäusen hervorruft, im zweiten Fall um Spiroplasmose sp., aus dem Gehirn von Skrapies-infizierten Tieren stammend. Im dritten Fall haben die Forscher des Department of Veterinary Science in Baton Rouge (USA), Material von Tieren mit CWD (chronic wasting disease), einer TSE-Form, die bei Hirschen vorkommt, verwendet. Sämtliche Augen wurden lichtmikroskopisch untersucht im Hinblick auf pathologische Veränderungen sowie immunologisch bezüglich der Verteilung des Spiroplasmose-Antigens. Ebenso wurden die Augen einer Versuchsherde von Schafen mit Scrapie im Endstadium untersucht. Gewebe aus dem Augeninneren wurde unter aseptischen Bedingungen gewonnen, um eine Kultur anzulegen in M1D-Bouillion oder auf bovinem Cornea-Endothel (BCE). Die Retinopathie am Beispiel der Wiederkäuer zeigte bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit Augenschäden, die bei Schafen mit Scrapie vorkommen. Ein Zuwachs des Spiroplasmose-Antigens war im TSH-Beispiel für Wiederkäuer im Gewebe zu verzeichnen, teilweise auch in der Retina, der Glaskörperflüssigkeit und im Hornhautendothel. Das Spiroplasmose sp.-Wachstum kam sowohl auf der M1D-Bouillion zustande als auch in einer BCE-Kultur, jedoch ohne Expansion. Diese neuen Spiroplasma-Isolate unterschieden sich immunologisch vom Stamm SMCA. Das Fazit der Forschergruppe in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Veterinary Ophthalmology: „Die Ergebnisse zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Spiroplasma und Scrapie, der daraufhin deutet, dass diese Bakterien eine Rolle bei der Pathogenese übertragbarer  spongiformer Enzephalitiden spielen.“
Autoren: Frank O. Bastian, Charles M. Boudreaux,
Sue D. Hagius, Marie S. Bulgin, Sharon J.
Sorensen-Melson, Frederick M. Enright and Philip
H. Elzer © 2011 American College of Veterinary
Ophthalmologists.
Korrespondenz: Department of Veterinary Science, Louisiana State University Agricultural Center, Baton Rouge, LA, USA.
fbastian@agcenter.lsu.edu.
Studie: Spiroplasma found in the eyes of scrapie affected sheep.
Quelle:Veterinary Ophthalmology 4 JAN 2011 (pages 10–17).
Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1463-5224.2010.00833.x/abstract