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Fachverlag und Nachrichtenagentur

IOP-Schwankungen nach 20 G pars-plana-Vitrektomie

Bern – mechentel news – Laut einer Studie zur Beobachtung kurzfristiger Augeninnendruckschwankungen nach einer 20 G pars-plana-Vitrektomie, schlussfolgern die Wissenschaftler um S. Wolf, dass intraokulare Druckmessungen nach ppV wichtig sind, um ungewollt hohe Augeninnendruckwerte zu vermeiden, besonders während der frühen Phase (3 Stunden postoperativ) bei Augen mit Silikon-ölfüllung. Zur Behandlung verschiedener Erkrankungen des Glaskörpers und der Retina unterzogen die Autoren der ophthal-mologischen Abteilung am Inselspital der Berner Universität, Schweiz und der ophthalmologischen Klinik und Polyklinik des Leibziger Universitäts-krankenhauses, Deutschland in einer prospektiven Studie 851 Patienten (Altersmittelwert 63 ± 15 Jahre) einer unilateralen ppV. Hierbei wurden verschiedene Endotamponaden verwendet (Balanced Salt Solution (BBS) 33,1%, Luft 7,2%, Silikonöl 5000 cst 26,1%). Bei allen Patienten wurde der Augeninnendruck (IOP) vor dem Eingriff sowie 3, 6, 24 und 48 Stunden nach der Operation gemessen. Die Wissenschaftler führten eine Ereigniszeitanalyse durch, um das kumulative Risiko von IOP-Veränderungen in Abhängigkeit von der Art der Endotamponade und vom Zeitpunkt nach Durchführung der ppV zu bestimmen (Log-Rang – Mantel Cox-Test, p <0,0001). Laut den in der September-Ausgabe der Fachzeitschrift Acta Ophthalmologica veröffentlichten Ergebnissen, lag der IOP zu Studienbeginn bei 0 bis 50 mm Hg (IOP: 15,3 ± 5,3 mm Hg). Die mittleren IOP-Werte nach der Operation zeigten eine leichte Erhöhung (3 Stunden: 16,5 ± 11,0 mm Hg; 6 Stunden 16,9 ±9,8 mm Hg; 24 Stunden 19,7 ± 8,0 mm Hg; 48 h 17,3 ±6,2 mm Hg; Bereich: 0-64 mm Hg). Die höchsten Mittelwerte (21,8 mm Hg) wurden mit der Silikonölfüllung bereits 3 Stunden nach der Operation erreicht. Auch die BSS-Füllung zeigte einen Höhepunkt nach 3 Stunden, allerdings bei niedrigeren Mittelwerten. Ebenso hohe Augeninnendruckwerte wie bei Silikonöl ergab die Gasfüllung, bei jedoch maximalem Anstieg 24 Stunden statt 3 Stunden nach der Behandlung. Das kumulative Risiko für alle Patienten, einen IOP von ≥ 30 mm Hg nach 24 Stunden zu erreichen, betrug 23.9%; (IOP ≥ 40 mm Hg = 8,2%). Demnach offenbarte die Ölfüllung das höchste Risiko zu allen postoperativen Zeiten. Das Risiko, länger als 6 Stunden unter einem Augen-innendruck von ≤ 5 mmHg zu leiden war nur zu 1,2 % nach der 20 G pars-plana Vitrektomie gegeben. Das Fazit: Gasfüllung führt zu einem prolongierten IOP-Anstieg (24 Stunden nach der Behandlung). Lang anhaltende Hypotonie von ≥ 6 Stunden ist sehr selten nach einer 20G Vitrektomie.

Autoren: 1Carsten Framme, 2Susanne Klotz, 1Ute E.K. Wolf-Schnurrbusch, 2Peter Wiedemann, 1Sebastian Wolf,
Korrespondenz: 1Department of Ophthalmology, Inselspital, University of Bern, Freiburgstrasse, Bern, Switzerland, 2Clinic and Polyclinic for Ophthalmology, University Hospital of Leipzig, Liebigstr. 10-14, Leipzig, Deutschland, *Correspondence: Professor Dr.-Ing. Dr. med. Sebastian Wolf Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Inselspital University Bern CH-3010 Bern, Switzerland Tel: + 41 31 632 85 03 Fax:+ 41 31 632 48 82 Email: sebastian.wolf@insel.ch,
Studie: Intraocular pressure changes following 20G pars-plana vitrectomy,
Quelle: Acta Ophthalmol. 2011 Sep 28. doi: 10.1111/j.1755-3768.2011.02251.x. [Epub ahead of print],
Web: http://onlinelibrary. wiley.com/doi/10.1111/j.1755-3768.2011.02251.x/abstract;jsessionid=706E714387 123BADBC9EE3465FB76C2A.d01t04