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Fachverlag und Nachrichtenagentur

RPE-Modell erleichtert Tests für neue AMD-Therapeutika

Santa Barbara – mechentel news – Das Team um den amerikanische Wissenschaftler L. V. Johnson aus dem Center for the Study of Macular Degeneration vom Neuroscience Research Institute der University of California in Santa Barbara, USA stellte ein humanes Zellkultur-Modell des retinalen Pigmentepithels (RPE) vor, das mehrere wichtige Aspekte des frühen Stadiums der altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) nachahmt. Wie in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift PNAS, die am 3.10.2011 veröffentlicht wurde, zu lesen ist, erleichtert „dieses Modellsystem die Analyse der molekularen und zellulären Aspekte der AMD Pathogenese“. Sie bildeten eine Vielzahl an sub-RPE Ablagerungen, die reich an Apolipoprotein E (ApoE) sind, indem das Team das Wachstum der RPE-Zellen auf  porösen Trägern förderte. Die Exposition humanem Serum gegenüber führte zu selektiven, Ablagerungs-assoziierten Akkumulationen von weiteren bekannten Drusenkomponenten, einschließlich Vitronectin, Clusterin und Serum-Amyloid P, was darauf hindeutet, dass  spezifische Protein-Protein-Interaktionen zur Anlagerung von Plasma-Proteinen während der Drusenbildung beitragen. Die Exposition von Serum führt auch zu einer Komplementaktivierung, wie die durch Erzeugung von C5b-9 immunreaktiven terminalen Komplementkomplexen in Verbindung mit APOE-haltigen Ablagerungen belegt. Durch ultrastrukturelle Analysen zeigten sich zwei morphologisch verschiedene Formen von Ablagerungen: Eine bestehend aus membranbegrenztem multivesikulärem Material und die andere aus Partikelkonglomerate ohne Membranbeschränkung. Gemeinsam legen diese Ergebnisse nahe, dass die Drusenbildung, die Akkumulation von APOE reichem sub-RPE Material, ein prominentes, biosynthetisches Produkt des RPE beinhaltet, das mit einer  ausgewählten Gruppe von Drusenassoziierten Plasma-Proteinen interagiert. Die Aktivierung der Komplement-Kaskade scheint über den klassischen Weg durch die Bindung von C1q an Liganden in APOE-reiche Ablagerungen vermittelt zu werden und löst damit die unmittelbare, Aktivierung des C1q Komplements aus, die Ablagerung der terminalen Komplementkomplexe und entzündlichen Folgeerscheinungen. Die Analyse der molekularen und zellulären Aspekte der AMD-Pathogenese ist anhand dieses Modells bequemer geworden und das Testen neuer Therapeutika einfacher, so das Fazit der Forscher.

Autoren: Johnson LV, Forest DL, Banna CD, Radeke CM, Maloney MA, Hu J, Spencer CN, Walker AM, Tsie MS, Bok D, Radeke MJ, Anderson DH.
Korrespondenz: Center for the Study of Macular Degeneration, Neuroscience Research Institute, University of California, Santa Barbara, CA 93106; and Department of Ophthalmology and Department of Neurobiology, Brain Research Institute, Jules Stein Eye Institute, The David Geffen School of Medicine, University of California, Los Angeles, CA 90095,
Studie: Cell culture model that mimics drusen formation and triggers complement activation associated with age-related macular degeneration.
Quelle: Proc Natl Acad Sci USA. 2011 Oct 3. [Epub ahead of print]
Web: http://www.pnas.org/content/early/2011/09/29/1109703108, Open source full article: www.mechentel.de, http://www.pnas.org/content/early/2011/09/29/1109703108.full.pdf