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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Pilotstudie zur Infektionsprophylaxe bei M. Behçet – Uveitis

Athen- mechentel news – zur Vorbeugung von Uveitis-Rückfällen im Zusammenhang mit Morbus Behçet sollte die intravitreale Behandlung mit Infliximab in Erwägung gezogen werden, sofern eine systemische Behandlung nicht möglich oder kontraindiziert ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Pilotstudie an 15 Patienten am Genimatas General Hospital in Athen. Das Ziel der Studie war es, eine vorläufige Einschätzung der Sicherheit und der Wirksamkeit von intravitreal verabreichtem Infliximab vorzunehmen, einem Anti – Tumornekrosenfaktor – Antikörper, der eingesetzt wird bei Sehkraft bedrohendem Uveitis-Rückfall in Verbindung mit M. Behçet. Die Ergebnisse ihrer Pilotstudie im Design einer prospektiven, nonkomparativen Behandlungs-Studie  veröffentlichten N. Markomichelakis et al. im American Journal of Ophtalmology im Juli 2012. Eine einzelne  intravitreale Injektion von Infliximab (1 ml/0,05 ml) wurde 15 Patienten verabreicht zu Beginn einer rückfallmäßigen einseitigen Uveitis posterior. Bestkorrigierte Sehschärfe, vordere Kammerzellen, Trübung des Glaskörpers und Infektion des hinteren Augensegments wurden eingeschätzt ausgehend von einer Baseline sowie 1,7,14 und 30 Tage nach der Behandlung. Okulare oder extraokulare Nebeneffekte wurden nicht beobachtet. Ausgehend von der Basisrate  verbesserte sich die bestkorrigierten Sehschärfe (M log des Sehwinkels der Sehschärfe 0,74; Reichweite 0,15 bis 1,7) signifikant am 7. Tag und dann kontinuierlich bis zum 30.
Tag nach Infliximab (M = 0,30; P< 0,0001). Eine profunde Abnahme der Zellen der vorderen Kammer und der Glaskörpertrübung (beide P<0,0001) sowie heilsame Effekte auf die retinale Vaskulitis (P=0,0001) und Retinitis (P= 0,001) wurden am 30. Tag nachgewiesen. Ein zystoides Makulaödem persistierte bei 9 von 11 Augen, aber die zentrale Makuladicke verringerte sich von der Ausgangsmessung aus im Durchschnitt von 434 mm zu 309 mm zum Ende der Follow-up-Studie (P<0,0001) Das Fehlen einer systemischen Behandlung oder einer Grundlage mittels immunsuppressiven Medikamenten zum Zeitpunkt der Basismessung bei 4 Patienten, die sich während der Follo-ups nicht veränderten, hatte keinen signifikanten Einfluss auf diese Ergebnisse; eine weitere Behandlung war nicht erforderlich.Die Ergebnisse der griechischen Wissenschaftler legen nahe, dass ein intraokular produzierter oder ein stellvertretender TNF oder beide äußerst wichtig sind im Zusammenhang mit rezidivierender Uveitis assoziiert mit M. Behçet und dass intravitrale Infliximabgaben hier indiziert sind. Weitere Studien sollten die Patienten genau bestimmen, bei denen die intravitrale Infliximabgabe einer systemischen Behandlung vorzuziehen ist.
Autoren: Markomichelakis N, Delicha E, Masselos S, Sfikakis PP,
Korrespondenz: Ocular Inflammation/Immunology Service, Genimatas General Hospital, Athens, Greece.
Studie: Intravitreal Infliximab for Sight-Threatening Relapsing Uveitis in Behçet Disease: A Pilot Study in 15 Patients.
Quelle: Am J Ophthalmol. 2012 Jul 10. [Epub ahead of print]
Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2812%2900248-6/abstract