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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Therapiemanagement bei Keratokonus mit oder ohne Crosslinking

Bari – mechentel news – Photorefraktive Keratomie plus Crosslinking (CXL) erscheint als gute Möglichkeit, korneale Aberrationen zu reduzieren und Hornhäute mit progressivem Keratokonus zu stabilisieren. Ein italienisches Forschungsteam berichtet darüber im American Journal of Ophtalmology im Januar 2013. Um Messergebnisse zum Visus, zur Refraktivität, zur Topografie und zu Korneaaberrationen höherer Ordnung zu erhalten, wurde in einem Zwei-Jahres-Follow–up das Ergebnis einer photorefraktiven Keratomie (PRK) gefolgt von einem Cross-linking (CXL) verglichen mit der alleinigen CXL-Behandlung bei Patienten mit fortschreitendem Keratokonus. Es handelt sich um eine prospektive, nicht randomisierte klinische Behandlungsstudie. Siebzehn Patienten (34 Augen) mit progressivem Keratokonus wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die schlechteren Augen (17 Augen) wurden der PRK- plus CXL-Gruppe zugeordnet und die besseren Augen (17 Partneraugen) der CXL-Gruppe. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht im American Journal of Ophthalmology, Januar 2013. In der PRK- plus CXL-Gruppe besserte sich die unkorrigierte Fernsicht signifikant, ausgehend von einem Mittelwert von 0,63 ± 0,36 logMAR (logarithm of minimal angle of resolution) auf 0,19 ± 0,17 logMAR-Einheiten (P < 0,05) und die beste Fernsicht von 0,06 ± 0,08 logMAR auf 0,03 ± 0,06 logMAR (P < 0,05) ± Standardabweichung. Sphärisches Äquivalent der manifesten Refraktion sowie sphärische und zylindrische Stärke verbesserten sich signifikant (P < 0,05). Simulierte Keratometrie, flachste, steilste, im Durchschnitt, zylindrisch, Hornhautapex-Keratrometrie sowie unterer und oberer Wert sanken signifikant (P < 0,05). Totale und kommaähnliche Aberrationen sanken signifikant bei allen Querschnitten (P < 0,05). In der CXL-Gruppe besserte sich die unkorrigierte Fernsicht, aber nicht signifikant, von 0,59 ± 0,29 logMAR auf 0,52 ± 0,29 logMAR und die beste Weitsicht verbesserte sich von 0,06 ± 0,11 logMAR-Einheiten auf 0,04 ± 0,07 logMAR-Einheiten (P > 0,05). Die Verbesserung des sphärischen Äguivalentes der manifesten Refraktion war nicht signifikant (P > 0,05), im Gegensatz zur sphärischen Brechkraft (P < 0,05). Die steilste simulierte Kertometrie, die durchschnittliche simulierte Keratomie und der Durchschnitt des niedrigsten minus des höchsten Werts sank signifikant (P < 0,05), im Gegensatz zur flachsten simulierten Keratomie, der zylindrischen simulierten Keratomie und Apexkeratomie (P > 0,05). Die gesamten oder kommaförmigen Aberrationen verringerten sich bei keinem Pupillendurchmesser signifikant (P > 0,05). In beiden Gruppen wurden keine signifikanten Endothelveränderungen beobachtet. Alessio et al. schlussfolgerten, dass PRK in Kombination mit CXL eine gute Möglichkeit darstellt, Hornhautaberrationen zu verringern und Hornhäute mit progressivem Keratokonus zu stabilisieren.

Autoren: Alessio G, L‘abbate M, Sborgia C, La Tegola MG. Korrespondenz: Clinica Oculistica, Department of Otorhinolaryngology and Ophthalmology, University of Bari, Bari, Italy. Studie: Photorefractive Keratectomy Followed by Cross-linking Versus Cross-linking Alone for Management of Progressive Keratoconus: Two-Year Follow-up. Quelle: Am J Ophthalmol. 2013 Jan;155(1):54-65.e1. doi: 10.1016/j.ajo.2012.07.004. Epub 2012 Sep 27. Web abstract: www.ajo.com/article/S0002-9394%2812%2900500-4/abstract. Web full text: www.ajo.com/article/S0002-9394%2812%2900500-4/fulltext