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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Zum Einfluss von VEGFA-Genvarianten bei der Behandlung von AMD

Melbourne – mechentel news – Die pharmakogenetische Verbindung mit dem anti-vaskularen endothelialen Wachstumsfaktor (Anti-VEGFA) zur Behandlung neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) scheint die Sehschärfe zu beeinflussen, so F. Abedi et al. von der Universität Melbourne in Ophtalmology im Januar dieses Jahres. Zum Nachweis einer Verbindung zwischen genetischen Varianten des VEGFA-Gens mit dem Ergebnis von Anti-VEGFA-Behandlungen bei der AMD wurde eine prospektive Kohortenstudie durchgeführt, an der fortlaufend 201 Patienten teilnahmen, die Anti-VEGF-Injektionen gegen neovaskuläre AMD erhielten. Die Patienten wurden über 12 Monate beobachtet und dabei mit drei initialen monatlichen Ranibizumab- oder Bevacizumab-Injektionen behandelt. Danach wurde bei jeder Follow-up-Untersuchung auf Basis der Weiterbehandlungskriterien durch Kliniker beurteilt, ob eine Weiterbehandlung erforderlich ist. Sieben markierte einzelne Nukleotid-Polymorphismen (tagged single nucleotide polymorphisms; tSNP) am VEGFA-Gen wurden ausgewählt und analysiert. Mittels multivariater Datenanalyse wurde die Funktion jedes tSNPs in Hinblick auf das Behandlungsergebnis untersucht. Die australischen Wissenschaftler untersuchten den Einfluss ausgewählter VEGFAtSNPs auf die Sehschärfe nach sechs Monaten. Die Basis für den Mittelwert der Sehschärfe betrug 51±17 Buchstaben der ETDRS (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study).Über alle Daten hinweg ergab sich eine mittlere Abweichung der Sehschärfe im Verhältnis zur Basis von +6,5±12; +4,4 ±13,4, und +2,3 ±14,6 Buchstaben jeweils nach 3, 6, und 12 Monaten. Das tSNP 3025000 war als einziges SNP signifikant (P < 1×10 (-4)) mit dem visuellen Ergebnis sechs Monate nach multipler Korrektur assoziiert. Die Anwesenheit der T-Allele (TC- oder TT-Genotyp) bei diesem tSNP sagte ein besseres Ergebnis von +7 Buchstaben nach sechs Monaten voraus im Vergleich zum CC-Genotyp. In einer Subgruppenanalyse sagte die Anwesenheit der T-Allele eine signifikant höhere Veränderung bei Patienten voraus, die zur Respondergruppe gehörten (Zugewinn von ≥ 5 Buchstaben gemessen an der Basis) nach 3, 6, und 12 Behandlungsmonaten (Odds Ratio, 2,7; 3,5 und 2,4; 95%-Konfidenzintervall beziehungsweise 1,46–5,07; 1,82–6,71und 1,27–4,57) im Verhältnis zu allen anderen Ergebnisgruppen. Daraus folgerten die australischen Wissenschaftler, dass Patienten mit einer T-Allele im tSNP 3025000 ein signifikant besseres Behandlungsergebnis nach sechs Monaten aufweisen und eine größere Chance haben, bei der Behandlung mit Anti-VEGF nach drei, sechs und zwölf Monaten zur Respondergruppe zu gehören. Die Sehschärfenergebnisse von Patienten, die die T-Allele in sich bergen, waren mit entscheidenden Behandlungsfällen vergleichbar, jedoch mit weniger Injektionen, was die Behandlung möglicherweise bei bestimmten Subgruppen von Patienten kosteneffizienter macht.

Autoren: Abedi F, Wickremasinghe S, Richardson AJ, Makalic E, Schmidt DF, Sandhu SS, Baird PN, Guymer RH. Korrespondenz: Centre for Eye Research Australia, University of Melbourne, Royal Victorian Eye and Ear Hospital, Victoria, Australia. Electronic address: abedifarshad@yahoo.com. Studie: Variants in the VEGFA Gene and Treatment Outcome after Anti-VEGF Treatment for Neovascular Age-related Macular Degeneration.