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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Morphologische Parameter beeinflussen Effekt einer antiangiogenen Therapie bei AMD

MEDICAL RETINA – Wien – mechentel news – Am Vienna Reading Center der Augenklinik der Medizinischen Universität Wien, Österreich, untersuchten Christian Simader und Kollegen den Effekt einer antiangiogenen Therapie bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) in Abhängigkeit vom morphologischen Typus und der Verlaufsform und versuchten auf der Basis standardisierter Analysen mittels optischer Kohärenztomographie (OCT), Prognosefaktoren für das visuelle Ergebnis zu finden. Dazu führten sie eine Subanalyse einer prospektiven, 12-monatigen, multizentrischen Phase-IIIb-Studie (Efficacy and Safety of Ranibizumab in Patients with Subfoveal Choroidal Neovascularization Secondary to Age-Related Macular Degeneration [EXCITE]) durch. Insgesamt wurden 353 bisher nicht therapierte Patienten mit subfovealer choroidaler Neovaskularisation (CNV) eingeschlossen. Sie erhielten randomisiert Ranibizumab-Dosen von 0,3 mg vierteljährlich, 0,5 mg vierteljährlich oder 0,3 mg monatlich. Die Behandlung umfasste eine Aufdosierungsphase von 3 aufeinander folgenden monatlichen Injektionen, gefolgt von einer 9-monatigen Erhaltungsphase, in denen monatlich oder vierteljährlich injiziert wurde. Der best-korrigierte Visus (BCVA) wurde nach dem Early Treatment Diabetic Retinopathy Study Protokoll bestimmt, die retinale Morphologie wurde mit einem Stratus® OCT (Carl Zeiss Meditec, Dublin, CA) erfasst. Die Bilddaten wurden durch zertifizierte Untersucher des Vienna Reading Center nach einem standardisierten Protokoll ausgewertet. Hauptzielkriterien waren der BCVA-Wert und die retinale Morphologie. Während der Aufdosierungsphase zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen der Abnahme der zentralen Netzhautstärke und dem Anstieg des BCVA (p < 0,001), die in allen Studienarmen während der Erhaltungsphase wieder abnahm. Der Anteil der Patienten, die morphologische Netzhautveränderungen aufwiesen, wie intraretinale Zysten (IRCs), subretinale Flüssigkeit (SRF) und Pigmentepthelabhebungen (PEDs), nahm in allen Gruppen signifikant ab (p < 0,001), dabei stärker in der Gruppe mit 0,5 mg vierteljährlicher Dosierung als in den 0,3 mg Gruppen. Intraretinale Zysten verschwanden am schnellsten gefolgt von SRF, während PED sich mit einer langsameren Rate und Intensität zurückbildeten. Patienten mit IRC hatten zum Ausgangszeitpunkt niedrigere BCVA-Werte, die über die gesamte Studiendauer hinweg auch niedriger blieben, wohingegen das Wiederauftreten von IRC während der Folgezeit keine zusätzlichen negativen Effekte für die visuelle Funktion zur Folge hatte. SRF zum Ausgangszeitpunkt hatte keinen Einfluss auf die visuelle Erholung; jedoch zeigte des Wiederauftreten von SRF im Studienverlauf tendenziell einen zusätzlichen, negativen Einfluss auf die Funktion (p = 0,06). PED zum Ausgangszeitpunkt zeigt nur in Kombination mit IRC und SRF einen negativen Einfluss auf das visuelle Ergebnis. Die Autoren erkennen in der Juni-Ausgabe des Fachjournals Ophthalmology ein klares Antwortmuster und einen zeitlichen Verlauf bei den morphologischen Parametern, die mit der antivaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Therapie bei neovaskulärer AMD verbunden sind. Spezifische Veränderungen, wie IRC, SRF und PED als Ausgangs- oder Follow-up-Befunde beeinflussen signifikant das Potential für bessere visuelle Ergebnisse. (bs)

Autoren: Simader C, Ritter M, Bolz M, Deák GG, Mayr-Sponer U, Golbaz I, Kundi M, Schmidt-Erfurth UM. E-Mail: ursula.schmidt-erfurth@meduniwien.ac.at. Studie: Morphologic parameters relevant for visual outcome during anti-angiogenic therapy of neovascular age-related macular degeneration. Quelle: Ophthalmology. 2014 Jun;121(6):1237-45. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.12.029. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-