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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Glaukom: Beeinflussende Faktoren der Kornea-Deformation bei Luftstoß-Untersuchungen

Madrid – mechentel news – Die auf einen Luftstoß folgende Deformation der Kornea lässt Messungen ihrer dynamischen Eigenschaften zu, die die Autoren S. Kling und S. Marcos vom Instituto de Optica aus Madrid als wesentlich für die Charakteristik der kornealen Biomechanik ansehen. In letzter Zeit wurden Luftstoß-Systeme zur in-vivo Messung der biomechanischen Eigenschaften der Kornea vorgestellt. In dieser in der Juli-Ausgabe des ARVO Journals Investigative Ophthalmology & Visual Science erschienenen Arbeit wird der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Kornea-Deformation bei einem Luftstoß untersucht: Augeninnendruck (IOP), Rigidität der Kornea, Dehydration und Vorhandensein der Sklera sowie der Vergleich in-vivo gegenüber in-vitro-Bedingungen.
14 frisch enukleierte Schweineaugen und 5 menschliche Spender-Augen wurden für die in-vitro Experimente benutzt; 9 menschliche Augen wurden in-vivo vermessen. Die korneale Deformation wurde in Abhängigkeit von folgenden Parametern untersucht: 1. Augeninnendruck im Bereich von 15 bis 45 mmHg (in-vitro), 2. Dehydration, nach Riboflavin-Dextran-Instillation (in-vitro), 3. korneale Rigidität, nach standardisierter UV-Hornhautvernetzung (CXL) (in vitro), 4. Nebeneinflüsse, z.B. der Effekt der Sklera (Vergleich Hornhaut-Scheiben versus ganzen Augäpfeln, in vitro bei Schweineaugen) und 5. Effekt der Augenmuskeln (Vergleich menschlicher Augäpfel in-vitro versus in-vivo). Die Bestimmung der zeitlichen kornealen Deformation erfolgte durch den Höchstwert der Eindrückung im Zeitverlauf, die größte Eindrücktiefe und die zeitliche Symmetrie (Vergleich einwärts versus auswärts Deformation). Das räumliche Kornea-Profil wurde durch den Scheitelabstand bei maximaler Deformation bestimmt. Zeitliche und räumliche Deformationsprofile waren sehr sensitiv bezüglich des Augeninnendrucks (p < 0,001). Die Sklera beeinflusste nur geringfügig die zeitliche Symmetrie, wohingegen die Augenmuskeln drastisch den Umfang der Kornea-Wiederherstellung veränderten. Hornhautvernetzung führte zu einer signifikanten (p < 0,001) Reduktion der Kornea-Eindrückung (um den Faktor 1,41) und zu einer Veränderung der zeitlichen Symmetrie des kornealen Deformationsprofils (um den Faktor 1,65), was auf eine Veränderung der viscoelatischen Eigenschaften durch diese Behandlung hinweist.(B.Sch)

Autoren: Kling S, Marcos S. Korrespondenz: Sabine Kling, Instituto de Óptica “Daza de Valdés”, Calle de Serrano 121, 28006 Madrid, Spain. E-Mail: sabine@io.cfmac.csic.es. Studie: Contributing factors to corneal deformation in air-puff measurements. Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Jul 2. pii: iovs.13-12509v1. doi: 10.1167/iovs.13-12509. Web: http://www.iovs.org/content/54/7/5078.abstract