Glaukom: Schweregrad des unentdeckten Glaukoms stagniert bei über 60-Jährigen
Malmö – mechentel news – Laut einer Querschnittsstudie von A. Heijl et al. von der Lund Universität, des Department of Clinical Sciences Malmö und des Skåne University Hospitals steigt zwar die Prävalenz für ein unentdecktes Glaukom mit dem Alter, jedoch nimmt der Schweregrad der Krankheit bei über 60-Jährigen nicht mehr zu.
Die Forscher analysierten Daten von insgesamt 32.918 Patienten zwischen 55 und 79 Jahren aus dem schwedischen Malmö, die zwischen 1992 und 1997 überprüft worden waren. Es wurde das Alter, das Geschlecht und die Höhe des Gesichtsfeldverlusts registriert bei Patienten, bei denen zum Zeitpunkt des Screenings ein bis dahin unentdecktes Glaukom diagnostiziert wurde. Die Erkrankung wurde in fünf Stadien eingeteilt, basierend auf der perimetrischen Standardabweichung. Bei 406 Patienten (1,23 Prozent) wurde erstmals ein Glaukom diagnostiziert. Die Prävalenz hierfür stieg mit dem Alter von 0,55 Prozent zwischen 55 und 59 Jahren auf 2,73 Prozent zwischen 75 und 79 Jahren. In 66 Prozent der Fälle wurde eine einseitige Erkrankung festgestellt. Der Umfang des Gesichtsfeldverlusts war in allen Altersgruppen ab 60 Jahren einheitlich. Die meisten Augen hatten frühe (35%) oder mittlere (31%) glaukomatöse Sehfelddefekte, aber 134 Patienten (33%) hatten fortgeschrittene Gesichtsfeldverluste in mindestens einem Auge.
Die Forscher stellten in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift Ophthalmology der American Academy of Ophthalmology fest, dass kein Patient aufgrund des Glaukoms in beiden Augen blind war, jedoch über alle Altersgruppen hinweg 3,4 Prozent unilateral erblindet waren. (N.C.)
Autoren: Heijl A, Bengtsson B, Oskarsdottir SE. Korrespondenz: Lund University, Department of Clinical Sciences Malmö, Ophthalmology, Skåne University Hospital, Malmö, Sweden. Studie: Prevalence and Severity of Undetected Manifest Glaucoma: Results from the Early Manifest Glaucoma Trial Screening. Quelle: Ophthalmology. 2013 Apr 27. pii: S0161-6420(13)00058-4. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.01.043. http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2900058-4/abstract.