Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Medical Retina: Genotyp-basierte Behandlung der neovaskulären AMD

Victoria – mechentel news – In der prospektiven Kohortenstudie ermittelten F Abedi et al. von The Centre for Eye Research Australia der University of Melbourne die Verbindung zwischen den genetischen Varianten der bekannten Risiko-Gene für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und dem Erfolg der Anti-VEGF-Therapie (anti-vascular endothelial growth factor) bei neovaskulärer AMD. Die Forscher nahmen 224 Patienten mit neovaskulärer AMD des australischen Royal Victorian Eye and Ear Hospitals in ihre Studie auf. Die Patienten wurden innerhalb der ersten drei Monate monatlich mit Ranibizumab- oder Bevacizumab-Injektionen behandelt, gefolgt von notwendigen Injektionen während der nächsten neun Monate, die je nach Entschluss des Klinikers während der Follow-up-Visiten aufgrund von Nachbehandlungskriterien verabreicht wurden. 17 Single-Nukleotid-Polymorphismen (SNP) in bekannten AMD-risikoassoziierten Genen wurden untersucht, einschließlich CFH (rs800292, rs3766404, rs1061170, rs2274700 und rs393955), HTRA1 (rs11200638), CFHR1-5 (rs10922153, rs16840639, rs6667243 und rs1853883), LOC387715/ARMS2 (rs3793917 und rs10490924), C3 (rs2230199 und rs1047286), C2 (rs547154), CFB (rs641153) und F13B (rs6003). Multivariate Analyse wurde genutzt, um die Rolle jedes SNP für den Behandlungserfolg zu ermitteln. Das durchschnittliche Sehvermögen zu Beginn der Studie lag bei 51±16,8 ETDRS-Buchstaben (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study). Insgesamt betrug die mittlere Veränderung des Sehvermögens innerhalb von 12 Monaten +3,2±14,9 Buchstaben. Der AA-Genotyp (homozygotes Risiko) beim rs11200638-HTRA1 Promotor-SNP (P = 0.001) und der GG-Genotyp (homozygotes Risiko) bei rs10490924 (A69S) in LOC387715/ARMS2 (P = 0.002) waren jeweils signifikant verbunden mit schlechterem Sehvermögen 12 Monate nach mehreren Korrekturen. Die mittlere ± Standardabweichung in der Veränderung des Sehvermögens betrug bei Patienten mit AA-Genotyp bei rs11200638 -2,9±15,2 Buchstaben nach 12 Monaten verglichen mit +5,1±14,1 Buchstaben bei Patienten mit AG oder GG-Genotypen bei diesem SNP. Patienten mit keinem dieser Genotypen verloren signifikant meist >15 Buchstaben innerhalb von 12 Monaten. Die SNPs rs11200638 und rs10490924 waren in hohem Kopplungsungleichgewicht (r2 = 0.92). Keines der anderen untersuchten SNPs war erfolgsassoziiert. Das HTRA1-Promotor-SNP (rs11200638) und A69S bei LOC387715/ARMS2 gingen  einher mit einer geringeren Sehverbesserung bei der Ranibizumab- oder Bevacizumab-Behandlung, was eine starke pharmakogenetische Verbindung mit Anti-VEGF-Behandlung suggeriert. In der April-Ausgabe der Fachzeitschrift Ophthalmology der American Academy of Ophthalmology stellen die Forscher fest, dass diese Ergebnisse zu einer individuelleren und damit erfolgreicheren Behandlung der AMD führen könnten, die auf den Genotypen der Patienten basiert. (N.C.)

Autoren: Abedi F, Wickremasinghe S, Richardson AJ, Islam AF, Guymer RH, Baird PN. Korrespondenz: The Centre for Eye Research Australia, University of Melbourne, Royal Victorian Eye and Ear Hospital, Victoria, Australia. Studie: Genetic Influences on the Outcome of Anti-Vascular Endothelial Growth Factor Treatment in Neovascular Age-related Macular Degeneration. Quelle: Ophthalmology. 2013 Apr 9. pii: S0161-6420(13)00016-X. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.01.014. http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2900016-X/abstract.