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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Strabismus: Einsatz von Fibrinkleber zum Bindehautverschluss in der Strabismus-Chirurgie

Cincinnati – mechentel news – Die Literaturstudie der American Academy of Ophthalmology, durchgeführt von NB Yang et al. aus der Ophthalmologischen Abteilung des Kinderkrankenhauses in Cincinnati, Ohio, legt nahe, dass der off-label Einsatz von Fibrinkleber für den Bindehautverschluss in der Strabismus-Chirurgie im Vergleich zum Nahtverschluß zu weniger postoperativen Entzündungen und einer kürzeren Operationszeit führt, der prozentuale Anteil der Wunden, die im Folgenden revidiert und dann mit Naht verschlossen werden müssen, jedoch steigt.Um den Schweregrad postoperativer Entzündungen, das Ausmaß der Patientenbeeinträchtigung, den Erfolg der Wundadaption und die Operationszeit beim Verschluss der Bindehautinzision nach Strabismus-Operationen bei der Verwendung von Fibrinkleber versus Nahtmaterial zu vergleichen, führte man zuletzt am 24. Januar 2013 eine Recherche in den Datenbanken von PubMed und der Cochrane Library durch. Diese ergab 24 Arbeiten, darunter zwei nicht englischsprachige, die im Volltext studiert wurden. Fünf Studien verglichen Fibrinkleber (68 Augen) und Naht (74 Augen) für den Verschluß der limbalen Bindehaut-Inzision bei Operationen von Strabismus-Patienten. Diese Arbeiten wurden hier ausgewertet; es fanden sich keine Studien zu diesem Therapievergleich beim Fornixzugang. Jede dieser Arbeiten wurde nach speziell für diese Metastudie festgelegten Kriterien einer Qualitätsbewertung unterzogen. Es fanden sich keine Level I Studien, alle 5 waren Level II Studien. Wie die Autoren in der Juni-Ausgabe des Organs der American Academy of Ophthalmology darlegen, ergaben sich bei der Verwendung von Fibrinkleber statt Nahtmaterial signifikant weniger postoperative Entzündungen und Beschwerden der Patienten für 1 bis 3 Wochen nach der Strabismus-Operation. In den 3 Studien, in denen die Wundadaption beurteilt wurde, entwickelte sich bei 2 von 50 Augen (4%), die primär einem Verschluss des Bindehautschnitts mit Fibrinkleber unterzogen worden waren, eine Dehiszenz, die eine nachträgliche Nahtversorgung erforderlich machte. In den 2 Studien, die die Operationszeit verglichen, benötigte man  bei Verwendung von Fibrinkleber in der einen Studie 1 bis 5 Minuten weniger Zeit als beim Nähen, in der anderen 55% weniger (3.8 gegenüber 8.4 Minuten). Alle 5 Studien untersuchten nicht die Wirtschaftlichkeit oder das Risiko einer Viren-Übertragung durch Fibrinkleber.Die Autoren, die versichern selbst keinerlei wirtschaftliche Interessen an den in der Studie untersuchten Materialien zu haben, sehen damit Vorteile bei Verwendung von Fibrinkleber bei Strabismus-Operationen durch weniger postoperative Entzündungen und bessere Verträglichkeit für die Patienten, jedoch gepaart mit einem erhöhten Risiko einer Wunddehiszenz, die dann nahttechnisch versorgt werden muss.(B.Sch)

Autoren: Yang MB, Melia M, Lambert SR, Chiang MF, Simpson JL, Buffenn AN. Korrespondenz: Nicholas Emptage, MAE, American Academy of Ophthalmology, Quality of Care and Knowledge Base Development, 655 Beach St., San Francisco, CA 94109. Studie: Fibrin Glue for Closure of Conjunctival Incision in Strabismus Surgery: A Report by the American Academy of Ophthalmology. Quelle: Ophthalmology. 2013 Jun 29. pii: S0161-6420(13)00417-X doi: 10.1016/j.ophtha.2013.05.008 Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2900417-X/abstract