Hund und Mensch haben ein bekanntes Prädispositionsgen für Glaukom gemeinsam
Kanagawa – mechentel news – Die Ergebnisse der von den Autoren N. Kanemaki et al vom Veterinary Teaching Hospital der Azabu University in Sagamihara, Japan vorgelegten Studie bescheinigen dem SRBD1 Polymorphismus eine bedeutsame Rolle in der Glaukom-Pathologie bei den Hunderassen Shiba-Inus und Shih-Tzus. Der SRBD1 Polymorphismus wurde auch beim Menschen bereits in Verbindung gebracht mit Glaukom-Erkrankungen mit und ohne erhöhten Augeninnendruck. Das Glaukom ist eine degenerative Optikus-Neuropathie, die mit erhöhtem Augeninnendruck verbunden ist. Das primäre Offenwinkelglaukom ist der verbreitetste Glaukom-Typ bei Hunden und die höchste Inzidenz bei Hunden findet man in der japanischen Rassen Shiba-Inu gefolgt von den Shih-Tzus. Diese Rassen haben bekanntermaßen einen abnormalen iridokornealen Winkel und ein dysplastisches Trabekelgerüst (Lig. pectinatum). Die erbliche und genetische Grundlage bei diesen Hunden wurden jedoch bisher nicht geklärt. Die Autoren untersuchten in der vorliegenden Studie daher den Zusammenhang zwischen Polymorphismen der vermutlich glaukom-assoziierten Gene SRBD1, ELOVL5 und ADAMTS10 und dem Auftreten von Glaukomen bei Shiba-Inus und Shih-Tzus. Mittels direkter DNA-Sequenzierung wurden 11 Polymorphismen dieser drei Gene analysiert. Drei Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) des Gens SRBD1, nämlich rs8655283, rs22018514 und rs22018513 korrelierten signifikant mit einem Glaukom bei den Shiba-Inus, wobei rs22018513, ein synonymer SNP im Exon 4, die stärkste Korrelation zeigte (p = 0,00039, OR = 3,03). Abhängigkeitsanalysen zeigten, dass rs22018513 für die meisten Assoziationen dieser SNPs mit Glaukom bei Shiba-Inus verantwortlich gemacht werden kann. Bei den Shih-Tzus war nur rs9172407 im SRBD1 Intron 1 signifikant mit Glaukom assoziiert (p = 0,0014, OR = 5,25). Bei beiden Hunderassen ergaben sich keine signifikanten Korrelationen zwischen ELOVL5- oder ADAMTS10-Polymorphismen und Glaukom. Daher könnte SRBD1 ein gemeinsames Prädispositionsgen für Glaukom bei Hunden und Menschen sein. Die Autoren erwarten in der September-Ausgabe des Online-Journals PLOS ONE, dass ihre Studien-Daten der Nukleotid-Sequenzierung für genetische Tests verwendet werden können, um zum ersten Mal mit hoher Präzision den genetischen Status und das Risiko für ein Glaukom bei Hunden festzulegen. Darüber hinaus kann das aus einem SRBD1-Polymorphisms resultierende Glaukom bei Hunden ein nützliches Tiermodell für weitere Studien zum menschlichen Glaukom sein.
Autoren: Kanemaki N, Tchedre KT, Imayasu M, Kawarai S, Sakaguchi M, Yoshino A, Itoh N, Meguro A, Mizuki N. Korrespondenz: Nobuhisa Mizuki, Department of Ophthalmology, Yokohama City University School of Medicine, Yokohama, Kanagawa, Japan. E-Mail: mizunobu@med.yokohama-cu.ac.jp. Studie: Dogs and Humans Share a Common Susceptibility Gene SRBD1 for Glaucoma Risk. Quelle: PLoS One. 2013 Sep 11;8(9):e74372. doi: 10.1371/journal.pone.0074372. Web: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0074372.