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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ähnliche Prävalenz des Prostata-Ca in Autopsiebefunden bei Asiaten und Kaukasiern

Toronto – mechentel news – Beim Prostata-Carcinom bestehen deutliche geografische Unterschiede hinsichtlich Inzidenz und Mortalität mit niedrigeren Werten unter asiatischen im Vergleich zu kaukasischen Männern. Die Autoren A. R. Zlotta et al aus der Urologischen Abteilung des Mount Sinai Hospital in Toronto, Kanada, und anderen Kliniken in Kanda, Japan und Russland untersuchten in einer prospektiven Querschnittsstudie die Prävalenz in spezifischen asiatischen und kaukasischen Populationen mit einer sehr niedrigen Rate des PSA-Screenings. Dazu wurde bei aus anderen Gründen als einem Prostata-Carcinom verstorbenen Männern in Moskau und in Tokyo während der Autopsie die Prostata im Ganzen entnommen und vollständig aufgearbeitet. Als Vergleichsparameter der beiden Populationen wurden die Prävalenz, die Anzahl und der Gleason Score der Tumorherde, das pathologische Tumorstadium, die Lokalisation sowie das Tumorvolumen entsprechend χ² des Mann-Whitney-Wilcoxon-Tests erhoben und durch multiple Regressionsanalysen ausgewertet. Alle statistischen Tests wurden zweiseitig ausgeführt. Insgesamt wurden 320 Prostatae gewonnen, 220 von Kaukasiern und 100 von Asiaten. Das Durchschnittsalter betrug 62,5 Jahre in der kaukasischen und 68,5 Jahre in der asiatischen Gruppe (p < 0.001). Die Prävalenz eines Prostata-Carcinoms lag bei 37,3 % bei den Kaukasiern und bei 35,0 % bei den Asiaten (p = 0,70). Das durchschnittliche Tumorvolumen betrug 0,303 cm³. In der Gruppe der über 60-Jährigen wurde in über 40% ein Prostata-Carcinom gefunden, die Quote erreicht fast 60% bei den über 80-Jährigen. In der Gesamtmenge der Karzinome wurde ein Gleason Score 7 oder höher bei 23,1 % bzw. bei 51,4 % der Männer kaukasischer resp. asiatischer Abstammung gefunden (p = 0,003). Auch unter Berücksichtigung von Alter und Prostatagewicht hatten asiatische Männer immer noch eine größere Wahrscheinlichkeit einen Gleason Score 7 oder höher aufzuweisen (p = 0,03). Die Autoren stellen somit in der Juli-Ausgabe des Journal of the National Cancer Institute fest, dass durch Autopsie Prostata-Carcinome in ähnlicher Häufigkeit bei Russen und Japanern gefunden werden. Dabei weisen mehr als 50 % der Carzionome bei Asiaten und fast 25 % bei Kaukasiern einen Gleason Score von 7 oder höher auf. Somit könne es sinnvoll sein, die Definition eines klinisch nicht bedeutsamen Prostata-Carzinoms zu überprüfen.

Autoren: Zlotta AR, Egawa S, Pushkar D, Govorov A, Kimura T, Kido M, Takahashi H, Kuk C, Kovylina M, Aldaoud N, Fleshner N, Finelli A, Klotz L, Sykes J, Lockwood G, van der Kwast TH. Korrespondenz: Alexandre R. Zlotta, MD, PhD, FRCSC, Department of Surgery, Division of Urology, University of Toronto, Mount Sinai Hospital and University Health Network, 60 Murray St, 6th Fl, Box 19, Toronto, Ontario, M5T 3L9, Canada. E-Mail: azlotta@mtsinai.on.ca. Studie: Prevalence of Prostate Cancer on Autopsy: Cross-Sectional Study on Unscreened Caucasian and Asian Men. Quelle: J Natl Cancer Inst. 2013 Jul 17;105(14):1050-8. doi: 10.1093/jnci/djt151. Web: http://jnci.oxfordjournals.org/content/105/14/1050.abstract