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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ergebnisse der Phase-III Tivozanib vs Sorafenib beim metastasierten Nierenzellcarcinom

New York – mechentel news – Tivozanib ist ein wirksamer und selektiver Tyrosinkinase-Inhibitor der endothelialen Gefäß-Wachstumsfaktor-Rezeptoren 1, 2 und 3 (VEGFR1-3). Die Autoren R.J. Motzer et al aus dem Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York und vielen weiteren, internationalen Institutionen stellen die Ergebnisse der klinischen Phase-III-Studie zum Vergleich von Tivozanib mit Sorafenib als initiale, zielgerichtete Therapie bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellcarcinom (RCC) dar.

Patienten mit einem metastasierten RCC mit einem Klarzellen-Anteil, vorheriger Nephrektomie, messbaren Krankheitssymptomen und keiner oder nur einer vorherigen Therapie des metastasierten RCC wurden randomisiert entweder Tivozanib oder Sorafenib zugeteilt. Patienten mit vorherigen gezielter Therapie gegen VEGF oder Gabe eines Rapamycin-Inhibitors wurden nicht zugelassen. Das Zielkriterium war das durch unabhängige Überprüfung nachgewiesene progressionsfreie Überleben (PFS).
Insgesamt wurden 517 Patienten randomisiert Tivozanib (n = 260) oder Sorafenib (n = 257) zugeordnet. In der Gesamtpopulation war PFS unter Tivozanib länger als unter Sorafenib (Mittelwerte 11,9 vs 9,1 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,797; 95% CI 0,639 – 0,993; p = 0,042). 156 Patienten (61%), die unter Sorafenib eine Progression zeigten, wechselten die Gruppe und erhielten Tivozanib. Die Analyse der Gesamtüberlebenszeit zeigte im Trend ein längeres Überleben im Sorafenib-Arm im Vergleich zur Gruppe unter Tivozanib (Mittelwerte 29,3 vs 28,8 Monate; HR 1,245; 95% CI 0,954 – 1,624; p = 0,105). Unerwünschte Ereignisse, die häufiger unter Tivozanib als unter Sorafenib auftraten, waren Hypertonie (44% vs 34%) und Heiserkeit (21% vs 5%). Häufiger mit Sorafenib als mit Tivozanib verbundene unerwünschte Ereignisse waren Hautreaktionen an Händen und Füßen (54% vs 14%) und Diarrhoe (33% vs 23%).
Tivozanib zeige als gezielte Initialtherapie bei metastasiertem Nierenzellcarcinom neben einem unterschiedlichen Sicherheitsprofil im Vergleich zu Sorafenib eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, nicht aber des Gesamtüberlebens, so die Autoren in der Oktober-Ausgabe des Journal of Clinical Oncology.

Autoren: Motzer RJ, Nosov D, Eisen T, Bondarenko I, Lesovoy V, Lipatov O, Tomczak P, Lyulko O, Alyasova A, Harza M, Kogan M, Alekseev BY, Sternberg CN, Szczylik C, Cella D, Ivanescu C, Krivoshik A, Strahs A, Esteves B, Berkenblit A, Hutson TE. Korrespondenz: Robert J. Motzer, MD, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, Kimmel Center, 353 E. 68th St, New York, NY 10065. E-Mail: motzerr@mskcc.org. Studie: Tivozanib Versus Sorafenib As Initial Targeted Therapy for Patients With Metastatic Renal Cell Carcinoma: Results From a Phase III Trial. Quelle: J Clin Oncol. 2013 Oct 20;31(30):3791-9. doi: 10.1200/JCO.2012.47.4940. Web: http://jco.ascopubs.org/content/early/2013/09/09/JCO.2012.47.4940.abstract.