Neues Netzwerk erforscht Nanopartikel in der Medizin
Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn hat zusammen mit Partnern aus Großbritannien, Japan und Spanien ein thematisches Netzwerk zum Thema Nanomedizin eingeworben.In dem multinationalen Forschungsnetzwerk bearbeiten die Wissenschaftler Forschungsprojekte zu magnetischen Nanopartikeln und ihrer Anwendung in der Biomedizin. Mit den nur Nanometer (Tausendstel Millimeter) winzigen Partikeln aus magnetischen Eisenoxiden lassen sich im Körper Gene, Ersatzzellen und Medikamente dahin schleusen, wo sie gebraucht werden. Ein Magnet, der sich am Körper befindet, leitet die heilenden Partikel zum gewünschten Ort, auch am Auge.
Vor allem junge, exzellente Wissenschaftler erhalten damit die Möglichkeit, ihre internationalen Kontakte auszubauen. Die Universität Bonn wird hierfür in den nächsten vier Jahren vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit fast 500.000 Euro gefördert.
„Mit dieser Methode sind effizientere Therapien und weniger Nebenwirkungen möglich, weil sich die Substanzen nicht im ganzen Körper verteilen und dann unter Umständen unerwünschte Reaktionen auslösen“, sagt Prof. Dr. Alexander Pfeifer, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn. Der Wissenschaftler leitet die interdisziplinäre DFG-Forschergruppe „Nanoguide“ und hat das DAAD-geförderte neue Netzwerk initiiert.
Partner verfügen über exzellente Expertisen
Die internationalen Partner ergänzen sich hervorragend: Das britische Team vom College der Universität London verfügt über hervorragende Kenntnisse auf dem Gebiet der Synthese magnetischer Nanopartikel, während das Team des japanischen „Advanced Institute of Science and Technology“ auf die Charakterisierung der Struktur und der Eigenschaften dieser winzigen Kügelchen spezialisiert ist. Die spanische Gruppe von der Universität Zaragoza hat eine ausgewiesene Expertise, wie sich mit Hilfe der magnetischen Nanopartikel Wärme erzeugen und dadurch Tumorgewebe zerstören lässt.
„Das multinationale Netzwerk leistet einen entscheidenden Beitrag zur Internationalisierungsstrategie der Universität Bonn“, sagt Dr. Anita Kretschmann, die auf Seiten der Universität Bonn das Netzwerk koordiniert. Die auf diesem Gebiet erfolgreichen Arbeitsgruppen der Universität Bonn sollen nun noch intensiver international kooperieren. Der Fokus liegt auf der Förderung der Mobilität. So ist zum Beispiel vorgesehen, Forschungsaufenthalte und die Teilnahme an Konferenzen von Wissenschaftlern und Doktoranden zu unterstützen. Die Kooperation schafft ein attraktives Umfeld für junge Wissenschaftler, die eine Promotion auf dem Gebiet der Nanomedizin anstreben. Exzellente Nachwuchsforscher können sich mit eigenen Projekten in das Netzwerk einbringen.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Alexander Pfeifer
Direktor des Instituts für Pharmakologie und
Toxikologie der Universität Bonn
Tel: 0228/28751300 oder 28751302
E-Mail: alexander.pfeifer@uni-bonn.de
Dr. Anita Kretschmann
Koordination des Forschungsnetzwerks
Europa-Japan: Nanopartikel für die Biomedizin
Institut für Pharmakologie und
Toxikologie der Universität Bonn
Tel. 0228/28751924
E-Mail: anita.kretschmann@uni-bonn.de