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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Halladay 1 und SRK/T beste Formeln bei Kindern zur Berechnung der Stärke einer IOL

PÄD. OPHTHA. UND STRABISMUS Boston – mechentel news – Die Autoren D.K. Vanderveen et al führten eine Fallserien-Vergleichsstudie durch, um die Genauigkeit verschiedener Berechnungsformeln zur Bestimmung der Stärke einer intraokularen Linse (IOL) bei primärer IOL- Implantation in kindliche Augen zu vergleichen. Die Formeln nach Hoffer Q, Holladay 1, Holladay 2, Sanders-Retzlaff-Kraff (SRK) II und Sanders-Retzlaff-Kraff theoretic (SRK/T) wurden in der Infant Aphakia Treatment Studie angewendet, um die Voraussage der postoperativen Brechkraft für Augen, die eine primäre IOL-Implantation erhielten, zu berechnen. Das Studienprotokoll zielte auf eine postoperative Hyperopie von +6,0 or +8,0 Dioptrien (D). Ausgeschlossen wurden Augen aufgrund ungültiger Biometriedaten, Fehlen der Refraktionsdaten beim festgelegten postoperativen Besuch, Diagnose oder Verdacht eines Glaukoms oder IOL-Implantationen in den Sulcus ciliaris. Die aktuelle Brechkraft einen Monat nach der Operation wurde in das sphärische Äquivalent umgerechnet und die Abweichung von der Vorhersage (vorausgesagte Refraktion – aktuelle Refraktion) wurde bestimmt. Für jede Formel wurden die entscheidenden Faktoren, die einen Einfluss auf die Vorhersage-Abweichung hatten, analysiert. Das wesentliche Ergebniskriterium war der absolute Wert der Vorhersage-Abweichung. 43 Augen wurden untersucht; die durchschnittliche axiale Länge betrug 18,1 ± 1,1 mm (in 23 Augen lag sie unter 18,0 mm). Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 2,5 ± 1,5 Monate. Holladay 1 zeigte die geringste mittlere absolute Vorhersage-Abweichung (1,2 D); die Parallelanalyse der Durchschnittswerte zeigte klinisch vergleichbare Ergebnisse bei Verwendung der Holladay 1 und der SRK/T Formeln (Mittelwert des Unterschieds 0,3 D). Der Vergleich des durchschnittlichen absoluten Vorhersageirrtums zeigte die niedrigsten Werte bei Einsatz der SRK/T-Formel (1,4 ± 1,1 D), gefolgt von der Holladay 1-Formel (1,7 ± 1,3 D). Berechnungen mit einer optimierten Konstante zeigten die geringsten Werte bei und keine signifikanten Unterschiede zwischen den Formeln Holladay 1 und SRK/T (mittlere Differenz 0,3 D). Augen mit einer axialen Länge von weniger als 18 mm wiesen die größten durchschnittlichen und medianen Abweichungen in den Vorhersagen auf, ebenso bei den Absolutwerten der Vorhersage-Abweichungen, unabhängig davon, welche Formel benutzt wurde. Die Holladay 1 und die SRK/T Formeln erzielten also gleich gute Resultate und die Autoren bescheinigen ihnen in der Dezember-Ausgabe des American Journal of Ophthalmology die besten Vorhersagewerte für Augen bei Kindern. (bs)

Autoren: Vanderveen DK, Trivedi RH, Nizam A, Lynn MJ, Lambert SR; Infant Aphakia Treatment Study Group. Korrespondenz: Deborah K. VanderVeen, Department of Ophthalmology, Children‘s Hospital Boston, Harvard Medical School, 300 Longwood Avenue, Fegan 404, Boston, MA 02115. Studie: Predictability of intraocular lens power calculation formulae in infantile eyes with unilateral congenital cataract: results from the infant aphakia treatment study. Quelle: Am J Ophthalmol. 2013 Dec;156(6):1252-1260.e2. doi: 10.1016/j.ajo.2013.07.014. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2813%2900505-9/abstract.