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Fachverlag und Nachrichtenagentur

OCT versus GDx bei Glaukom

 

GLAUKOM Hong Kong – mechental news – Das Spektral-Domänen Optische Kohärenztomographie (OCT) und die Scanning-Laser-Polarimetrie kann Veränderungen der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL) messen. G. Xu et al. vom Department of Ophthalmology and Visual Sciences der Chinese University of Hong Kong in Hong Kong, China, untersuchten, ob die Reduktion der RNFL-Retardance (gemessen mit der GDx Enhanced Corneal Compensation; Carl Zeiss Meditec) der Reduktion der RNFL-Dicke (gemessen mit dem Cirrus HD-OCT; Carl Zeiss Meditec) bei Glaukom vorausgeht. Hierfür untersuchten sie 184 Augen von 116 Glaukom-Patienten und 43 normale Augen von 23 gesunden Probanden im Rahmen einer prospektiven Längsschnitt-Studie. Die Patienten wurden für einen Zeitraum von mindestens 36 Monaten alle 4 Monate nachuntersucht, wobei jedes Mal sowohl die RNFL-Retardance als auch die RNFL-Dicke gemessen wurde. Progressive Veränderungen der RNFL-Retardance und der RNFL-Dicke wurden mit der Ereignisbasierten Analyse (Guided Progression Analysis; Carl Zeiss Meditec) evaluiert, jeweils bezugnehmend auf die RNFL-Retardance Abweichungs-Darstellung und die RNFL-Dicken Abweichungsdarstellung. Die Lokalisation und Häufigkeitsverteilung von Veränderungen der RNFL wurde untersucht, indem die Abweichungsdarstellung der RNFL-Retardance und die Abweichungsdarstellung der RNFL-Dicke der letzten Nachbeobachtung überlagert wurden. Inwieweit die Progression von RNFL-Retardance und RNFL-Dicke überinstimmten wurde mit der κ-Statistik ermittelt. Maßgebliche Zielparameter waren progressive Veränderungen der RNFL im zeitlichen Verlauf. Insgesamt wurden 2472 Darstellungen der OCT-RNFL-Dicke und 2472 Darstellungen der RNFL-Retardance gesammelt und ausgewertet bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 55.1 Monaten. 27 Augen (14.6%; 26 Glaukompatienten) zeigten eine progressive Verdünnung der RNFL und 8 Augen (4.3%; 8 Glaukompatienten) eine progressive Reduktion der RNFL-Retardance. 7 Augen (3.8%; 7 Glaukompatienten) hatten eine Progression, die mit beiden Instrumenten nachgewiesen wurde, wobei bei allen der Nachweis einer progressiven RNFL-Verdünnung dem Nachweis der progressiven Reduktion der RNFL-Retardance vorausging. Diese zeitliche Differenz betrug durchschnittlich 3.4 Monate (Spannbreite 4.0-37.6 Monate). Die Übereinstimmung zwischen RNFL-Dickenprogression und RNFL-Retardance-Progression war mittelmäßig (κ, 0.357). Eine progressive Reduktion der RNFL-Dicke wurde am häufigsten inferotemporal zwischen 223° und 260° beobachtet, während die progressive Reduktion der RNFL-Retardance am häufigsten inferotemporal (227° bis 263°) und superior (56° bis 117°) auftrat. In der normalen Gruppe wiesen keine Augen eine Reduktion von RNFL-Dicke oder RNFL-Retardance auf. Die Autoren kommen in der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift Ophthalmology zu dem Schluss, dass eine progressive Verdünnung der RNFL-Dicke häufiger nachgewiesen wurde als eine progressive Reduktion der RNFL-Retardance (bei vergleichbarer Spezifität). Dabei galt: Ersteres ging Letzterem voraus. (kf)

Autoren: Xu G, Weinreb RN, Leung CK. Korrespondenz: Department of Ophthalmology and Visual Sciences, The Chinese University of Hong Kong, Hong Kong, China. Studie: Retinal Nerve Fiber Layer Progression in Glaucoma: A Comparison between Retinal Nerve Fiber Layer Thickness and Retardance. Quelle: Ophthalmology. 2013 Dec;120(12):2493-500. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.07.027. Epub 2013 Sep 17. WEB: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(13)00664-7/abstract