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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Trabektom-Operation bei Weitwinkelglaukom

GLAUKOM Freiburg – mechentel news – Bei den meisten Glaukomformen ist dasTrabekelwerk die Hauptbarriere für den Abfluss des Kammerwassers, was eine Erhöhung des intraokulären Drucks (IOP) zur Folge hat. Das Trabektom ist ein minimal-invasives Instrument für die chirurgische Behandlung des Weitwinkelglaukoms, mit dem gezielt das juxtakanalikuäre Maschenwerk eliminiert wird. J. F. Jordan et al. von der Klinik für Augenheikunde des Universitätsklinikums Freiburg, Deutschland, führten eine prospektive, Singlecenter- Beobachtungs-Studie durch, um die Wirksamkeit und das Komplikationsprofil bei verschiedenen Untergruppen des Glaukoms zu vergleichen. 557 konsekutive Augen von 487 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Eine Trabektom-Operation erfolgte entweder alleine, oder kombiniert mit einer Katarakt-Operation. Intraoperative und postoperative Komplikationen wurden systematisch dokumentiert. Maßgeblicher Zielparameter waren die IOP-Reduktion im Verlauf der Zeit und die Anzahl prä- und postoperativer drucksenkender Medikamente. Wegen der Größe der Subgruppen erfogte eine statistische Auswertung der Daten nur für Augen mit primärem Weitwinkelglaukom und Pseudoexfoliationsglaukom. Die Autoren publizierten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Graefe‘s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology. Bei den 261 Augen, die als primäres Weitwinkelglaukom klassifiziert wurden, betrug der präoperative IOP 24 ± 5.5 mmHg (Mittelwert ± SD) unter 2.1 ± 1.3 drucksenkenden Medikamenten. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 204 ± 238 Tagen, wurde der IOP auf 18 ± 6.1 mmHg gesenkt und die Anzahl der Medikamente auf 1.2 ± 1.1 reduziert. Bei den 173 Augen, die als Pseudoexfoliationsglaukom klassifiziert wurden, kam es nach einer Nachbeobachtungszeit von 200 ± 278 Tagen zu einer IOP-Senkung von 25 ± 5.9 mmHg auf 18± 8.2 mmHg und einer Reduktion der Medikamentenanzahl von 2.0 ± 1.2 auf 1.1 ± 1.1. Ein Cox-Proportional-Hazards-Modell deutet eine Überlegenheit der kombinierten Operation an (Trabektom + Phako + Intraokularlins) im Vergleich zur alleinigen Trabektom-Operation von phaken oder pseudophaken Augen. Ernste Komplikationen traten nicht auf. Die Autoren schlussfolgern, dass die minimal-invasive Trabektom-Operation sicher und wirksam zu sein scheint und dass die, in der vorliegenden Studie durchgeführte Subgruppen-Analyse unterschiedlicher Arten des Weitwinkelglaukoms helfen kann, eine adäquate Patientenauswahl zu treffen. Das Fehlen von Augenoberflächenveränderungen macht die Trabektom-Operation zu einer wertvollen Option in der Glaukomchirurgie. (kf)

Autoren: Jordan JF, Wecker T, van Oterendorp C, Anton A, Reinhard T, Boehringer D, Neuburger M., Korrespondenz: University Eye Hospital, Killianstr. 5, 79106, Freiburg, Germany, jens.jordan@uniklinik-freiburg.de. Studie: Trabectome surgery for primary and secondary open angle glaucomas. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2013 Oct 26. WEB: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-013-2500-7