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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Trabekulektomie im 21. Jahrhundert

 GLAUKOM Portsmouth – mechentel news – J.F. Kirwan et al. vom Department of Ophthalmology des Queen Alexandra Hospitals in Portsmouth, Großbritannien, bewertet in einer retrospektiven Querschnitts-, Multicenter- und Folge-Studie die Wirksamkeit und Sicherheit der heutigen Trabekulektomie-Chirurgie in Großbritannien. In der Studie wurden 428 Augen von 395 Patienten mit Offenwinkelglaukom, die zuvor noch keine schnittchirurgische Glaukom-Operation erhalten hatten, in 9 Glaukom-Abteilungen konsekutiv trabekulektomiert und retrospektiv evaluiert. Die Patienten wurden mindestens 2 Jahre nachbeobachtet. Zu den maßgeblichen Zielparametern gehörten: Chirurgischer Erfolg, Intraokularer Druck (IOP), Sehschärfe, Komplikationen und Eingriffe. Der Erfolg wurde stratifiziert nach IOP, Gebrauch drucksenkender Medikamente, Sickerkissen-Needling und Faden-Nachlegung/Revision wegen Hypotonie. Eine Glaukom-Reoperation und ein Verlust der Lichtwahrnehmung wurden als Misserfolge bewertet. Die Autoren fassen die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Ophthalmology wie folgt zusammen: Antifibrotika kamen in 400 Fällen zum Einsatz (93%): Mimitomycin C (MMC) in 271 (63%), 5-Fluorouracil (5-FU) in 129 (30%) und keine Antifibrotika in 28 (7%). Nach 2 Jahren lag der durchschnittliche IOP ( ± Standard Deviation) bei 12.4±4 mmHg und 342 Patienten (80%) erzielten einen IOP ≤21 mmHg mit Reduktion des präoperativen IOPs um 20% – ohne drucksenkende Medikation. 374 Patienten (87%) erreichten dies insgesamt. Einen IOP von ≤18 mmHg mit Reduktion des pröoperativen IOPs um 20% erzielten 337 Trabekulektomien (78%) ohne drucksenkende Therapie und 367 Trabekulektomien (86%) mit drucksenkender Medikation. Zu den postoperativen Behandlungsarten gehörten die Faden-Manipulation bei 184 Patienten (43%), Faden-Nachlegung oder Revision wegen Hypotonie bei 30 Patienten (7%), Sickerkissen-Needling bei 71 Patienten (17%) und Kataraktextraktion bei 111 von 363 patients (31%). Eine subkonjunktivale 5-FU Injektionsbehandlung erfolgte postoperativ bei 119 Patienten (28%). 24 von 428 patients (5.6%) erlitten einen Visusverlust von >2 Snellen-Reihen. Insgesamt trat bei 31 der 428 Patienten (7.2%) eine Spät-Hypotonie auf (IOP <6 mmHg nach 6 Monaten. Bei 3 dieserPatienten war der Visusverlust größer als 2 Snellen-Reihen. Eine Sickerkissen-Leckage wurde in 59 Fällen beobachtet (14%), 56 (95%) davon innerhalb von drei Monaten. 2 Patienten entwickelten eine Blebitis. Eine Sickerkissen-bezogene Endophthalmitis enstand bei 1 Patienten innerhalb eines Monats postoperativ und bei einem weiteren nach 3 Jahren. Es gab eine Endophthalmitis in Verbindung mit einer nachfolgenden Katarakt-Operation. Nach Einschätzung der Autoren zeigt diese Studie, dass gute Therapieergebnisse mit geringen operativen Komplikationen erzielt werden können, allerdings muss eine aktive postoperative Nachsorge gewährleistet sein. (kf)

Autoren: Kirwan JF, Lockwood AJ, Shah P, Macleod A, Broadway DC, King AJ, McNaught AI, Agrawal P; Trabeculectomy Outcomes Group Audit Study Group. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, Queen Alexandra Hospital, Portsmouth, United Kingdom. Electronic address: jfkirwan@mac.com. Studie: Trabeculectomy in the 21st century: a multicenter analysis. Quelle: Ophthalmology. 2013 Dec;120(12):2532-9. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.07.049. Epub 2013 Sep 23. WEB: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(13)00689-1/abstract