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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Pharmakokinetik von Bevacizumab am Auge

 

CORNEA Tel Aviv – mechentel news – Topisches Bevacizumab ist eine mögliche Therapieform cornealer Neovaskularisationen, deren Wirksamkeit neuere Studien aufgezeigt haben. Bislang gibt es keine Studien zur Pharmakokinetik des topischen Bevacizumabs am menschlichen Auge. Dies nahmen E. Moisseiev und Mitarbeiter, vom Department of Ophthalmology des Tel-Aviv Sourasky Medical Center der Tel Aviv Universität in Tel Aviv, Israel, zum Anlass, die Pharmakokinetik des topisch verabreichten Bevacizumabs am Menschenauge zu untersuchen und auch die Pharmakokinetik des intravitreal injizierten Bevacizumabs mit bisher publizierten Daten zu vergleichen. 22 Augen wurden in die Studie eingeschlossen und in 4 Gruppen eingeteilt: 8 Patienten erhielten topisches Bevacizumab und eine Stunde danach wurde ihnen im Rahmen einer Kataraktextraktions-Operation Kammerwasserproben entnommen (Gruppe 1), 8 Patienten erhielten topisches Bevacizumab und einen Tag danach wurde ihnen im Rahmen einer Pars-plana Vitrektomie (PPV) Glaskörperproben entnommen (Gruppe 2), drei Patienten erhielten intravitreales Bevacizumab und während einer PPV wurde ihnen Glaskörperproben entnommen (group 3). Glaskörperproben von 3 Patienten, die kein Bevacizumab erhielten, dienten als Kontrolle (Gruppe 4). Sämtliche Proben wurden mit dem enzyme-linked immunosorbent assay untersucht, um Bevacizumab nachzuweisen. Die Autoren fanden heraus, dass sich in keinem der topisch behandelten Augen Bevacizumab im Kammerwasser oder im Glaskörper nachweisen ließ. Die durchschnittliche vitreale Halbwertszeit für intravitreal injiziertes Bevacizumab betrug 4.9 Tage in vier nicht vorvitrektomierten Augen und 0.66 Tage in einem vorvitrektomierten Auge. Die Autoren haben diese Ergebnisse in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift Graefe‘s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology publiziert. Sie schlussfolgern, dass topisch verabreichtes Bevacizumab nicht durch die Cornea in die Vorderkammer und in den Glaskörper penetriert. Somit ist bei der Behandlung cornealer Neovaskularisationen mit topischem Bevacizumab nur von einem minimalen Risiko einer intraokuläre Penetration auszugehen und damit verbunden von einem geringen Risiko für Nebenwirkungen im Sinne einer Inhibition des intraokulären vascular endothelial growth factor. Die Halbwertszeit von Bevacizumab nach intravitrealer Injektion, die in dieser Studie gemessen wurde, ist vergleichbar mit vorangegangenen Berichten. Die Ergebnisse zeigen erstmals eine signifikant reduzierte Halbwertszeit nach intravitrealer Injektion in einem vorvitrektomierten Auge. (kf)

Autoren: Moisseiev E, Waisbourd M, Ben-Artsi E, Levinger E, Barak A, Daniels T, Csaky K, Loewenstein A, Barequet IS. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, Tel-Aviv Sourasky Medical Center, Affiliated to the Sackler School of Medicine, Tel Aviv University, Tel Aviv, 6 Weizman Street, Tel-Aviv, 64239, Israel, elad_moi@netvision.net.il. Studie: Pharmacokinetics of bevacizumab after topical and intravitreal administration in human eyes. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2013 Oct 31. [Epub ahead of print] WEB: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-013-2495-0