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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Mehr Ängste durch problematische physische Symtome nach Prostata-Biospie

Bristol – mechentel news – Die Autoren Julia Wade et al von der University of Bristol in Großbritannien untersuchten die psychologischen Auswirkungen der Prostata-Biopsie einschließlich der Beziehungen zwischen körperlichen, biopsie-bedingten Symptomen und Angst sowie Depression. In dieser prospektiven Kohorten-Studie beantworteten 1147 Männer aus der „Prostate Testing for Cancer and Treatment“-Untersuchung, denen eine Prostata-Biopsie empfohlen worden war, die Befragung der „Prostate Biopsy Effects“-Studie zur Einschätzung physischer und psychologischer Schäden nach der Biopsie. Die psychologische Auswirkung wurde mit dem Hospital Anxiety and Depression Scale bestimmt und die Werte wurden, entsprechend den Erfahrungen mit biopsie-bedingten Symptomen, zum Zeitpunkt der Biopsie sowie 7 und 35 Tage danach erhoben und in Relation zu den Biopsie-Resultaten gesetzt. Insgesamt 1144 Männer (99,7 %) beantworteten die Befragung zum Zeitpunkt der Biopsie, 1090 (95,0 %) die nach 7 und 1016 (88,6 %) die nach 35 Tagen. Die meisten Männer empfanden die biospsie-bedingten Symptome als problemlos oder als ein geringes Problem und das Gesamtniveau von Angst und Depression war niedrig und ähnlich dem Normalniveau. Bei den Männern, die ein negatives Biopsie-Ergebnis erhielten (n = 471), war nach 7 Tagen die Ängstlichkeit bei denjenigen größer, die problematische, biospsie-bedingte Symptome aufwiesen, als bei denen, die unproblematische Symptome hatten: Schmerz (p < 0,001), Schüttelfrost (p = 0,020), Hämaturie (p < 0,001), Rektalblutung (p < 0,001) und Hämatospermie (p < 0,001). Auch wenn die physischen Symptome nicht abgenommen hatten, war das Angstgefühl nach 35 Tagen zurückgegangen. Das Ausmass der Angstgefühle war über alle Zeitpunkte gering mit Ausnahme der 35-Tage-Auswertung bei Männern, die eine Krebsdiagnose erhalten hatten.

Problematische Symptome nach Prostatabiospsie können zu gesteigertem Angstempfinden führen, abzugrenzen vom Leidensgefühl durch eine Prostatakrebs-Diagnose. Die Autoren empfehlen Männern und Ärzten daher in der November-Ausgabe des Journal of Clinical Oncology, dieses zusätzliche Leidenspotential zu bedenken, wenn sie über die Durchführung eines PSA-Tests zu entscheiden haben.

Autoren: Wade J, Rosario DJ, Macefield RC, Avery KN, Salter CE, Goodwin ML, Blazeby JM, Lane JA, Metcalfe C, Neal DE, Hamdy FC, Donovan JL. Korrespondenz: Jenny Donovan, PhD, School of Social and Community Medicine, University of Bristol, 39 Whatley Rd, Clifton, Bristol, BS8 2PS, UK. E-Mail: jenny.donovan@bristol.ac.uk. Studie: Psychological Impact of Prostate Biopsy: Physical Symptoms, Anxiety, and Depression. Quelle: J Clin Oncol. 2013 Nov 20;31(33):4235-41. doi: 10.1200/JCO.2012.45.4801. Web: http://jco.ascopubs.org/content/31/33/4235.abstract