Bei Komplikationen bringt Ersatz der Vorder- durch eine Hinterkammerlinse gute Ergebnisse

CATARACT Chennai – mechentel news – Am Dr Agarwal Eye Hospital and Eye Research Centre in Chennai, Indien untersuchte das Team um Dhivya A. Kumar in einer retrospektiven Fallserienstudie die klinischen Ergebnisse nach Austausch einer Vorderkammerlinse durch eine geklebte, transsklerale Hinterkammerlinse. Es wurden die Fälle betrachtet, bei denen in den Jahren 2008 bis 2012 die Vorderkammerlinse in einer einzigen Sitzung explantiert und durch eine klebefixierte Hinterkammerlinse ersetzt wurde. Als Ergebnisparameter wurden erhoben: der korrigierte Fernvisus als Logarithmus der kleinsten Winkelauflösung, der intraokuläre Druck, Reaktion der vorderen Kammer, Tiefe der vorderen Kammer, zentrale Korneastärke, zentrale Makulastärke, Dichte der Endothelzellen und Verlust an Endothelzellen (in Prozent) jeweils vor und nach dem Linsenaustausch. Es wurden 38 Augen mit einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 24,1 ± 15,4 Monaten (8 bis 60 Monate) untersucht. Die Indikationen waren Kornea-Dekompensation (39,4%), falsch plazierte Vorderkammerlinse (28,9%), Uveitis (15,7%), Glaukom (13,1%) und eine gebrochene Haptik der Linse (2,6%). Nach der Entfernung der Vorderkammerlinse zeigte sich eine signifikante Verbesserung des korrigierten Fernvisus (p = 0,000) und der zentralen Korneastärke (p = 0,000). In 65,7% der Augen wurde ein besserer Fernvisus als 20/60 gemessen. 34 Augen (86,6%) zeigten einen Anstieg des korrigierten Fernvisus nach dem Linsenaustausch. Der durchschnittliche Verlust an Endothelzellen betrug 3,4 ± 2,4% (0,13% – 10,5%). Es ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen korrigiertem Fernvisus und der zentralen Korneastärke (p = 0,000). Nach dem Linsenaustausch zeigte sich des Weiteren eine signifikante Änderung hinsichtlich der Tiefe der Vorderkammer (p = 0,000), des intraokulären Drucks (p = 0,005) und einer Entzündung der Vorderkammer (p = 0,000). Das präoperativ beobachtete Makulaödem in der drei Augen verschwand nach der Operation (durchschnittliche zentrale Makulastärke 205,6 ± 7,2 μm). 

Die Autoren schließen daraus in der Dezember-Ausgabe des American Journal of Ophthalmology, dass bei Komplikationen durch eine Vorderkammerlinse deren Ersatz durch eine transsklerale, klebefixierte Hinterkammerlinse eine sehr gute Alternative darstellt. (Sch.)

Autoren: Kumar DA, Agarwal A, Jacob S, Agarwal A. Korrespondenz: Amar Agarwal, Dr Agarwal's Eye Hospital and Eye Research Centre, 19, Cathedral Road, Chennai 600086, Tamil Nadu, India. Studie: Glued trans-scleral intraocular lens exchange for anterior chamber lenses in complicated eyes: analysis of indications and results. Quelle: Am J Ophthalmol. 2013 Dec;156(6):1125-1133.e2. doi: 10.1016/j.ajo.2013.07.013. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2813%2900504-7/abstract.