Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Dünne Aderhaut bei myopen Kindern

MEDICAL RETINA Brisbane – mechentel news – S. A. Read vom Labor für Linse und visuelle Optik der Schule für Optometrie und Wissenschaft des Sehens an derTechnischen Universität von Queensland in Brisbane, Australien, untersuchte die Dicke der Aderhaut (AHD) und ihre topographische Verteilung am hinteren Pol bei myopen und nichtmyopen Kindern. Insgesamt wurde bei 104 Kindern zwischen 10 und 15 Jahren (mittleres Alter, 13.1 ± 1.4 Jahre) die AHD mittels „enhanced depth imaging“ (EDI) optische Kohärenztomographie (OCT) untersucht. 40 dieser Kinder waren myop (mittleres sphärisches Äquivalent, -2.4 ± 1.5 diopters [D]) und 63 waren nichtmyop (mittleres sphärisches Äquivalent, +0.3 ± 0.3 D). Zwei Serien von jeweils 6 radialen OCT line-scans mit Zentrierung auf die Fovea wurden pro Kind durchgeführt und bewertet. Die subfoveale AHD und die parafoveale AHD im Bereich der zentralen 6 mm des hinteren Pols wurden mit der manuellen Bildsegmentierung ermittelt. Die Ergebnisse wurden in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift Investigative Ophthalmology and Visual Science veröffentlicht. Hiernach war die mittlere subfoveale AHD bei myopen Kindern signifikant dünner (303 ± 79 μm) als bei nichtmyopen Kindern (359 ± 77 μm, P < 0.0001). Mit der multiplen Regressionsanalyse zeigte sich eine positive Assoziation der subfovealen AHD mit dem Refraktionsfehler (r = 0.39, P < 0.001) und dem Alter(r = 0.21, P = 0.02). Außerdem zeigte die AHD signifikante topographische Schwankungen, wobei die Aderhaut in zentraleren Regionen dicker war. Sie war typischerweise nasal (Mittelwert, 286 ± 77 μm) und inferonasal (306 ± 79 μm) am dünnsten, und superior (346 ± 79 μm) sowie superotemporal (341 ± 74 μm) am dicksten. Die Unterschiede in der Aderhautdicke zwischen myopen und nichtmyopen Kindern waren in der Fovearegion signifikant größer als in weiter peripheren Regionen (>3 mm Durchmesser, P < 0.001). Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass myope Kinder eine signifikant dünnere Aderhaut haben als nichtmyope Kinder ähnlichen Alters, das gilt besonders für zentrale foveale Regionen. Das Ausmaß der Unterschiede in der Aderhautdicke zwischen myopen und nichtmyopen Kindern überschreitet das Maß, das aufgrund einer passiven Ausdünnung durch die axiale Elongation erwartet würde. (Faßb.)

Autoren: Read SA, Collins MJ, Vincent SJ, Alonso-Caneiro D. Korrespondenz: Contact Lens and Visual Optics Laboratory, School of Optometry and Vision Science, Queensland University of Technology, Brisbane, Queensland, Australia. Studie: Choroidal thickness in myopic and nonmyopic children assessed with enhanced depth imaging optical coherence tomography. Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Nov 15;54(12):7578-86. doi: 10.1167/iovs.13-12772. Web: http://www.iovs.org/content/54/12/7578.long.