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Fachverlag und Nachrichtenagentur

OCT bestes Screening-Tool auf Sehbahn-Gliom bei Neurofibromatose-Kindern

ONKOLOGIE Rom – mechentel news – Die Autoren Raffaele Parrozzani et al aus der Ocular Oncology and Toxicology Research Unit des IRCCS der GB Bietti Foundation in Rom verglichen verschiedene Methoden für das Screening nach Sehbahn-Gliomen bei pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis 15 Jahren mit Neurofibromatose Typ 1: die Patienten wurden einem funktionellen Sehtest unterzogen, mittels indirekter Ophthalmoskopie wurde die Papille beurteilt und eine optische Kohärenztomographie (OCT) der retinalen Nervenfaserschicht wurde durchgeführt.

57 aufeinanderfolgende Patienten mit Neurofibromatose Typ 1 wurden bei Vorliegen eines Magnetresonanztomographiebefundes nicht älter als 6 Monate in die Studie aufgenommen. Die visuelle Funktion wurde mittels Symboltafeln nach Hyvärinen und/oder Snellen-Tafeln getestet und die indirekte Ophthalmoskopie der Papille erfolgte durch verblindete, erfahrene pädiatrische Ophthalmologen. Zur Beurteilung der retinalen Nervenfaserschicht wurde eine Spektral-Domänen-Kohärenztomographie durchgeführt. 15 der 57 Studienteilnehmer (26%) hatten ein MRT-gesichertes Gliom der Sehbahn. Sehtest, Papillenbeurteilung und OCT waren jeweils in 84%, 95% beziehungsweise 88% der Patienten durchführbar. Die Beurteilung der Sehfunktion, die Analyse der retinalen Nervenfaserschicht und die Ergebnisse der Papillenbegutachtung korrelierten jeweils mit dem Vorhandensein eines Glioms der Sehbahn (p = 0,007, p < 0,0001 bzw. p = 0,03). Spezifität und negativer Vorhersagewert waren für jede Untersuchungsmethode statistisch signifikant in der Erkennung eines Sehbahn-Glioms (p < 0,0001), wobei lediglich bei der Analyse der retinalen Nervenfaserschicht die Sensitivität und der positive Vorhersagewert statistische Signifikanz erreichten (p = 0,0386).
So kommen die Autoren in der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift Investigative Ophthalmology & Visual Science zu der Schlussfolgerung, dass die Bestimmung der retinalen Nervenfaserschicht durch Spektral-Domänen-OCT als klinisches Screening-Tool auf Sehbahn-Gliome dem Sehtest und der Papillenbegutachtung überlegen ist. (Sch.)

Autoren: Parrozzani R, Clementi M, Kotsafti O, Miglionico G, Trevisson E, Orlando G, Pilotto E, Midena E. E-Mail: Edoardo Midena, oncologia.tossicologia@fondazionebietti.it. Studie: Optical coherence tomography in the diagnosis of optic pathway gliomas. Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2013 Dec 17;54(13):8112-8. doi: 10.1167/iovs.13-13093. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394%2813%2900504-7/abstract.