Peeling ist Therapie der Wahl beim idiopathischen Makulaforamen
Aberdeen – mechentel news – Die Autoren K. Spiteri Cornish et al aus der Ophthalmologischen Abteilung des Grampian University Hospitals in Aberdeen, Vereinigtes Königreich, untersuchten, ob das Peeling der internen Grenzmembran (ILM) bei der Chirurgie durchgreifender Maculaforamina (FTMH) die anatomischen und funktionellen Resultate im Vergleich mit Operationstechniken ohne Peeling verbessert.
Dazu führten sie unter Beteiligung der Cochrane Eyes an Vision-Gruppe ein systematisches Review und eine Meta-Analyse von individuellen Patientendaten durch. Nur randomisiert-kontrollierte Studien wurden berücksichtigt. Es wurden Patienten mit einem idiopathischen, durchgreifenden Makulaforamen im Stadium 2, 3 und 4 einbezogen, die einer chirurgischen Intervention mit Vitrektomie und Gas-Endotamponade unterzogen wurden, entweder mit Peeling oder ohne. Das primäre Endziel war der bestkorrigierte Fernvisus 6 Monate postoperativ. Sekundäre Ziele waren der bestkorrigierte Fernvisus nach 3 und 12 Monaten sowie der bestkorrigierte Nahvisus nach 3, 6 und 12 Monaten, der primäre Verschluss des Maculaforamens (nach einem chirurgischen Eingriff) und der finale Verschluss (nach mehr als einem Eingriff), die Notwendigkeit weiterer chirurgischer Interventionen, intra- und postoperative Komplikationen, die Therapiebeurteilung aus Patientensicht (Werte im EuroQol-5D und im Vision Function Questionnaire-25 nach 6 Monaten) und die Wirtschaftlichkeit.
Es wurden vier randomisiert-kontrollierte Studien gefunden und in das Review aufgenommen. Alle wurden in die Meta-Analyse eingeschlossen; individuelle Patientendaten wurden aus drei der Arbeiten gewonnen. Es zeigte sich keine Evidenz für einen Unterschied des best-korrigierten Fernvisus nach 6 Monaten (mittlere Differenz -0,04; 95% Konfidenzintervall [KI] -0,12 bis 0.03; p = 0,27); man fand jedoch evidente Werte für einen Vorteil des Peelings bezüglich des bestkorrigierten Fernvisus nach 3 Monaten (mittlere Differenz -0,09; 95% KI -0.17 bis -0.02; p = 0,02). Weiterhin zeigte sich eine Evidenz zur Bevorzugung des Peelings hinsichtlich primärem (Odds Ratio [OR] 9,27; 95% KI 4,98 bis 17,24; p?<?0,00001) und finalem Verschluss des Maculaforamens (OR 3,99; 95% KI 1,63 bis 9,75; p = 0,02) sowie hinsichtlich einer Reduktion zusätzlich notwendiger chirurgischer Eingriffe (OR 0,11; 95% KI 0,05 bis 0,23; p?<?0,00001). Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich intra- und postoperativen Komplikationen und in den Patientenbeurteilungen waren nicht evident. Das Peeling der inneren Grenzmembran zeigte sich als hoch-kosteneffektiv.
Diese Evidenzlage unterstützt für die Autoren in der Dezember-Ausgabe des Fachjournals Ophthalmology die Auffassung, dass das Peeling der inneren Grenzmembran bei Patienten mit einem idiopathischen, durchgreifenden Maculaforamen im Stadium 2 bis 4 die Therapie der Wahl darstellt. (Sch.)
Autoren: Spiteri Cornish K, Lois N, Scott NW, Burr J, Cook J, Boachie C, Tadayoni R, la Cour M, Christensen U, Kwok A. Korrespondenz: Noemi Lois, MD, PhD, Centre for Vision and Vascular Science, Queens University, Belfast, Northern Ireland.
E-Mail: n.lois@qub.ac.uk. Studie: Vitrectomy with Internal Limiting Membrane Peeling versus No Peeling for Idiopathic Full-Thickness Macular Hole. Quelle: Ophthalmology. 2013 Dec 3. pii: S0161-6420(13)00945-7. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.10.020. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2900945-7/abstract.