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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Fovea-ähnliche Retinaregion bei Hunden als Tiermodell für humane Makuladegeneration

Philadelphia – mechentel news – Spezialisierte Areale der Retina statten die Wirbeltiere mit der Fähigkeit aus, korrespondierende Regionen ihres Gesichtsfeldes mit grösserer Auflösung zu überprüfen. Bei Trockennasenprimaten (zu denen auch der Mensch gehört) fand man solch ein hoch spezialisiertes Areal in Form der Fovea centralis, die durch eine hohe Dichte von Zapfen-Photorezeptoren, die jeweils einzeln mit einem Interneuron verbunden sind, charakterisiert ist sowie retinale Ganglionzellen (RGCs), welche verschoben sind, um eine Grube ohne retinale Kapillaren und innere retinale Neurone in ihrem Zentrum zu formen. Bei Hunden findet man einen lokalen Anstieg der RGC-Dichte in einem topographisch vergleichbaren retinalen Gebiet, die als Area centralis bezeichnet wird. Der Hunde-Retina fehlt eine foveale Grube, eine detailierte Untersuchung der Photorezpetoren in der Area centralis wurde bisher nicht vorgelegt. Dieser Aufgabe nahmen sich nun William A. Beltran et al aus dem Department of Clinical Studies der School of Veterinary Medicine an der University of Pennsylvania, Philadelphia an. Unter Anwendung bildgebender Verfahren sowohl in vivo als auch ex vivo identifizierten sie eine retinale Region mit einer Zapfendichte, die der in einer Primatenfovea ähnelt, jedoch ohne Ausbildung einer Vertiefung der inneren Retina. Ähnliche, sehr selten beim Menschen beobachtete anatomische Strukturen werden als Fovea plana bezeichnet. Zudem entwickeln Hunde, bei denen zwei verschiedene Gen-Mutationen vorliegen, welche beim Menschen eine Makuladegeneration auslösen, die frühesten Erkrankungszeichen eben in dieser neu identifizierten foveaartigen Region. Mit ihren Ergebnissen stellen die Autoren in der März-Ausgabe der PLoS ONE das Dogma in Frage, innerhalb des phylogenetischen Stammbaumes der Säugetiere stellten die Trockennasenaffen den einzigen Zweig dar, bei dem die Retina eine zentrale Ansammlung von Zapfen aufweise. Durch die bevorzugt gerade in dieser zapfenreichen Region auftretenden Veränderungen durch erbliche Retina-Degenerationen, decke diese Region zudem den Bedarf an einem klinisch-relevanten Tiermodell für die Makuladegeneration beim Menschen.

Autoren: Beltran WA, Cideciyan AV, Guziewicz KE, Iwabe S, Swider M, Scott EM,Savina SV, Ruthel G, Stefano F, Zhang L, Zorger R, Sumaroka A,Jacobson SG, Aguirre GD. E-Mail: wbeltran@vet.upenn.edu. Studie: Canine Retina Has a Primate Fovea-Like Bouquet of Cone Photoreceptors Which Is Affected by Inherited Macular Degenerations. Quelle: PLoS ONE 9(3): e90390. doi:10.1371/journal.pone.0090390. http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0090390.