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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei unzureichendem Erfolg einer Anti-VEGF-Therapie der AMD Umstellung auf Aflibercept

Zürich – mechentel news – Heidi Fassnacht-Riederle und Kollegen aus dem Stadtspital Triemli in Zürich untersuchten den Effekt von drei Aflibercept-Injektionen in 4-wöchigen Intervallen bei Patienten mit einer neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (AMD), die eine anatomisch unzureichende Reaktion auf eine vorherige Hemmung des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (Anti-VEGF-Therapie) mit Ranibizumab oder Bevacizumab gezeigt hatten.

Die retrospektive Analyse umfasste 96 Augen, die innerhalb eines Zeitraumes von höchstens 4 Monaten mindestens drei intravitreale Injektionen von 0,5 mg Ranibizumab oder 1,25 mg Bevacizumab erhalten hatten, bevor auf Aflibercept umgestellt wurde. Zusätzlich musste bei den ausgewählten Augen persistierende oder zunehmende sub- oder intraretinale Flüssigkeit in der optischen Kohärenstomographie (OCT) nachgewiesen worden sein. Bei allen Patienten erfolgte eine dreimalige intravitreale Injektion von 2 mg Aflibercept jeweils im Zeitabstand von 4 Wochen. Die Untersuchungen umfassten die Messung der zentralen Netzhautdicke (CRT) und der maximalen Höhe des Pigmentepithels (PED) durch Spektral-Domänen-OCT sowie des mittleren bestkorrigierten Visus (BCVA) vor der Umstellung der Therapie und 4 Wochen nach der letzten Aflibercept-Injektion. Dabei wurde 4 Wochen nach der dritten Gabe von Aflibercept eine signifikante Abnahme der mittleren CRT (- 39 µm; p?<?0,001) und der maximalen PED-Höhe (-46 µm; p?<?0,001) beobachtet. Bei 82 von den 96 Augen (85%) liess sich eine PED-Höhe wie kurz vor dem Wechsel auf Aflibercept nachweisen. Hinsichtlich des BCVA zeigte sich 4 Wochen nach der letzten Aflibercept-Gabe eine Verbesserung um 1,9 Buchstaben; die Visusverbesserung erreichte jedoch nicht statistische Signifikanz (p = 0,061). Weitere Analysen zeigte keinerlei Korrelation zwischen der CRT-Veränderung, der maximalen PED-Höhe sowie dem BCVA und der Anzahl der vorherigen Anti-VEGF-Behandlungen.
Die Autoren wiesen somit mit ihrer Arbeit, im März elektronisch publiziert bei Graefe’s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology, für die Umstellung auf Aflibercept einen signifikanten Rückgang des retinalen Ödems und der Pigmentepithelabhebung bei Patienten nach, die zuvor unzureichend auf eine Therapie mit Ranibizumab oder Bevacizumab reagiert hatten, und zwar unabhängig davon, wie oft diese früheren Behandlungen durchgeführt worden waren.

Autoren: Fassnacht-Riederle H, Becker M, Graf N, Michels S. Korrespondenz: Augenklinik, Stadtspital Triemli, Birmensdorferstrasse 497, 8063 Zürich, Schweiz. Studie: Effect of aflibercept in insufficient responders to prior anti-VEGF therapy in neovascular AMD. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2014 Mar 11. [Epub ahead of print]. doi: 10.1007/s00417-014-2589-3. Web: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-014-2589-3.