Neuer Index zur Überwachung des zentralen Gesichtsfeldes beim Glaukom
New York – mechentel news – Die Autoren Carlos G. de Moraes et al. aus der ophthalmologischen Abteilung der New York University School of Medicine und des New York Eye and Ear Infirmary, New York, USA, entwickelten und validierten anhand einer retrospektiven Kohortenstudie einen neuen Index zur Überwachung der zentralen Gesichtsfeldprogression, der nur minimal vom Vorhandensein oder der Entfernung eines Katarakts beeinflusst wird und signifikant mit einem bedeutsamen Risikofaktor für die Progression des Glaukoms korreliert. Der Gesichtsfeld-Index (visual field index, VFI) fasst allgemeine Daten des Gesichtsfeldes (visual field, VF) zusammen und wurde entwickelt, um die Progression eines Glaukoms mit 24-2 und 30-2 Strategien zu überwachen. Die Autoren verwendeten ähnliche Prinzipien und statistische Methoden, um einen neuen Parameter, den zentralen Gesichtsfeld-Index (central field index, CFI), zu entwickeln und dadurch eine 10-2 Gesichtsfeldprogression zu überwachen. Hierzu wurden Glaukom-Patienten mit parazentralen Defekten in der 24-2 Perimetrie mindestens fünf Mal mit 10-2 Gesichtsfeldtests nachuntersucht. Der CFI wurde aus den alterskorrigierten Defekttiefen an Testpunkten, die während der 10-2 Untersuchungen gewonnen wurden, entwickelt. Die Sensitivitäten an diesen Punkten wurden ähnlich wie bei VFI-Methode als Prozentanteil erhoben: 100-[(|Gesamtabweichung|/normaler alterskorrigierter Schwellenwert)×100]. Auf Grundlage publizierter Schätzungen der okzipitalen kortikalen räumlichen Vergrösserung wurde ein Gewichtungsverfahren angewandt. Zur Validierung wurden Tests durchgeführt mit gemischt-linearen Modellen des Zusammenhangs zwischen Änderungsraten des CFI (% pro Jahr) und bekannten Risikofaktoren für die Progression des Glaukoms in einer Population mit bestehendem Glaukom und mindestens fünf 10-2 VF-Tests. Um zu beurteilen, ob der CFI durch einen Katarakt beeinflusst wird, wie es bekanntermassen bei der mitleren Abweichung auftritt, verglichen die Autoren zunächst in einer Pilotuntersuchung die Veränderungen des CFI für drei Gruppen: 1) Augen mit Katarakt 2) pseudophaken Augen und 3) Augen mit Kataraktoperation mitten in der Untersuchungsreihe. Hauptzielkriterien waren die Veränderungsraten des CFI und der mittleren Abweichung. Der zentrale Gesichtsfeld-Index CFI wurde für 176 Augen von 142 Patienten berechnet. Die mittlere Veränderungsrate des CFI bei der gesamten Stichprobe lag bei -1,10% pro Jahr (95% Konfidenzinterval -1,03 bis -1,16% pro Jahr). Ein erhöhter intraokulärer Druck korrelierte signifikant mit schnelleren CFI-Veränderungen (p < 0,001), wobei der Zustand der Linse das Ausmass der Veränderungen des CFI nicht beeinflusste (p > 0,100). Nach Ansicht der Autoren in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift Opthalmology, könnte dieser neue Index nützlich für das Glaukom-Management werden, insbesondere in Kombination mit der konventionellen statischen Perimetrie.
Autoren: de Moraes CG, Furlanetto RL, Ritch R, Liebmann JM. Korrespondez: Carlos Gustavo de Moraes, MD, New York Eye and Ear Infirmary, 310 East 14th Street, New York, NY 10003, USA. E-Mail: demoraesmd@gmail.com. Studie: A New Inde x to Monitor Central Visual Field Progression in Glaucoma. Quelle: Ophthalmology. 2014 Apr 9. pii: S0161-6420(14)00135-3. doi: 10.1016/j.ophtha.2014.02.007. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2814%2900135-3/abstract.