Polymorphismen des Komplement Faktor H prädisponieren für CCS
Kobe – mechentel news – Um zu untersuchen, ob genetische DNA-Varianten für den Komplement Faktor H (CFH) in Beziehung stehen zur Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) führten A Miki et al aus der Ophthalmologischen Abteilung der Kobe University Graduate School of Medicine in Kobe, Japan, eine Querschnittsstudie durch.
Die Fall-Kontroll-Studie bestand aus 140 CCS-Fällen und zwei verschiedene Kontrollgruppen, einmal 934 populationsbasierten und zum anderen 335 hospitalisierten Kontrollfällen. Fünf Einzelnukleotid-Polymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) des CFH (rs3753394, rs800292, rs2284664, rs1329428 und rs106548) wurden in zwei getrennten Relationsanalysen auf ihre Beziehung zur CCS untersucht, indem die CCS-Fälle mit den zwei Kontrollgruppen verglichen wurden. Die Genotypisierung wurde mittels TaqMan-Technik durchgeführt (Applied Biosystems, Foster City, CA). Die Hauptzielkriterien der Studie waren die Allel- und Haplotyp-Frequenzen der fünf Varianten der CRH-Region. Dabei wurden statistisch hoch signifikante Beziehungen zwischen den 5 SNPs und CCS gefunden. Die stärkste Relation fand sich bei rs1329428 (allelbezogen p = 6,44 × 10(-6); Odds Ratio [OR] 1,79; 95% Konfidenzintervall [KI] 1,39 – 2,31; CCS-Fälle zu bevölkerungsbasierten Kontrollfällen), welches 35,5% des attributiven Risikoanteils für CCS ausmachte. In Übereinstimmung mit dieser Analyse zeigte sich bei rs1329428 der ausgeprägteste Krankheitsbezug (allelbezogen p = 1,00 × 10(-5); OR 1,89; 95% KI 1,42 – 2,50) bei den Vergleichen mit hospitalisierten Kontrollfällen. Das am zweitstärksten assoziierte SNP, rs1065489, korrelierte sehr ausgeprägt mit dem am stärksten assoziierten SNP, rs1329428 (r(2) = 0,77) und ihre Auswirkungen konnten statistisch nicht voneinander unterschieden werden. Eine konditionale logistische Regressionsanalyse zeigte, dass die zwei hochkorrelierenden SNPs, rs1329428 und rs1065489, für die im CFH-Genlocus entdeckten Assoziationssignale verantwortlich sind.
Die Autoren stellten diesen neuen Nachweis einer Beziehung zwischen CCS und verbreiteten CFH-Polymorphismen in der Mai-Ausgabe des Journals Ophthalmology vor. Die Ergebnisse belegen eine Beteiligung von CFH an der Pathogenese der CCS; die Erforschung der Rolle des CFH könnte zu wichtigen Erkenntnissen über den biologischen Mechanismus führen, der der CCS zugrunde liegt, meinen die Autoren, die sich von ihrer Identifikation verbreiteter CFH-Varianten als Prädispositionsfaktoren für das Auftreten einer CCS neue Anregungen für die Forschung erhoffen, die zu einem besseren Verständnis der Pathogenese und letztlich die Entwicklung verbessereter therapeutischer Möglichkeiten bei der CCS erhoffen.
Autoren: Miki A, Kondo N, Yanagisawa S, Bessho H, Honda S, Negi A. Korrespondenz: Naoshi Kondo, MD, PhD, Medical Corporation Ryokuwakai Kondo Ophthalmic Clinic, 1-3-7 Ekimae, Ookubo-cho, Akashi 674-0058, Japan. E-Mail: nskondo@gmail.com. Studie: Common variants in the complement factor H gene confer genetic susceptibility to central serous chorioretinopathy. Quelle: Ophthalmology. 2014 May;121(5):1067-72. doi: 10.1016/j.ophtha.2013.11.020. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2813%2901086-5/abstract.